Weltbodentag – Volksantrag Ländle leben lassen fordert mehr Bodenschutz

Anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember macht das Bündnis hinter dem Volksantrag „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen!“ auf die Bedeutung des Bodens für Natur und Mensch aufmerksam. Die Kernforderung des Volksantrags, der sparsame Umgang mit dem Gut Fläche bzw. Boden, ist das zentrale Element beim Bodenschutz.

Wir in Deutschland sind dank der Bodenneubildung nach der letzten Eiszeit, günstigen, nährstoffreichen Ausgangssubstraten und einem für pflanzenbauliche Zwecke immer noch günstigen Klima mit einigen der fruchtbarsten Ackerbaustandorte der Welt gesegnet, die uns bisher verlässlich mit hochwertigsten Nahrungsmitteln versorgt haben.

Gesunder Boden speichert Wasser und Kohlenstoff

Aber gesunde Böden spielen nicht nur in der Forst- und Landwirtschaft eine zentrale Rolle, sondern sind auch eine tragende Säule im Naturhaushalt. Sie übernehmen eine Schlüsselrolle bei der raschen Aufnahme und geregelten Abgabe von Niederschlagswasser, puffern Temperaturspitzen an Hitzetagen und sind damit ein unverzichtbarer Baustein, wenn es darum geht, die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. So kann ein gesunder Boden aus lehmigem Ton mit einer Mächtigkeit von einem Meter ca. 400 Liter Wasser speichern und anschließend sukzessive an Pflanzen, Grundwasser oder die Atmosphäre abgeben. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass allein in den landwirtschaftlich genutzten Flächen Deutschlands rund 2,4 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert sind. Damit wird in diesen Böden mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert, wie im gesamten deutschen Baumbestand. Aufgrund seiner vielfältigen Struktur und der großen Nischendifferenzierung steht das Ökosystem Boden in seiner Bedeutung für die globale Biodiversität anderen sichtbareren Lebensräumen wie Wäldern oder Graslandschaften in nichts nach.

Jeden Tag geht wertvoller boden verloren

Als die Besiedlung Mitteleuropas begann, konnten sich die Menschen nur an den fruchtbarsten Standorten auch dauerhaft niederlassen, weshalb ein Großteil der wertvollsten Böden heute leider in den Bereichen der dicht besiedelten Ballungsgebiete liegt. Diese wertvollen Denkmäler der Natur- und Landschaftsgeschichte sind heute jedoch bedrohter als jemals zuvor. So gehen uns in Baden-Württemberg jeden Tag durchschnittlich 46.000 m² intakter Boden durch direkte Versiegelung, Erdbewegungen im Zuge von Baumaßnahmen oder sonstigen menschlichen Eingriffen für immer verloren. Es muss zu einem Umdenken auf allen Stufen der Politik und Verwaltung kommen, um Lösungen zu finden, wie ein bodenerhaltendes Wirtschaftswachstum realisiert werden kann. Vor allem im städtischen Bereich ist ein intelligentes Flächenrecycling von bereits bebauten, aber nicht mehr genutzten oder gar brachliegenden Flächen notwendig.

Renaturierung kann nicht gewachsenes Ökosystem ersetzen

Es ist es notwendig, dass sich unsere Gesellschaft der hohen Bedeutung intakter Böden bewusst wird und dies bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen auch tatsächlich umgesetzt wird. Ein durch Bebauung oder Versiegelung zerstörter Standort kann auch nach einer Renaturierung aufgrund des fehlenden tiefgründigen Porensystems und des gestörten inneren Gefüges nicht die gleichen Funktionen für das Ökosystem übernehmen wie ein Boden, der sich in mehr als 10.000 Jahren an Ort und Stelle unter dem Einfluss der Naturkräfte entwickelt hat.

Noch nie war daher Bodenschutz in Deutschland so wichtig wie heute.


Hintergrund: Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Landesregierung Baden-Württemberg festgeschrieben, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. In den letzten Jahren wurden jedoch durchschnittlich zwischen fünf und sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – Tendenz steigend. Die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – reichen also nicht aus, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich mehr als 20 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände um einen Trägerkreis aus Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Landesverband Baden-Württemberg, Landesnaturschutzverbund Baden-Württemberg (LNV), Landesbauernverband (LBV) und Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband (BLHV) zusammengeschlossen.

Für den Volksantrag werden knapp 40.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs benötigt. Wird dieses Quorum innerhalb eines Jahres erreicht, so muss der Landtag über den Volksantrag beraten und die Initiatoren anhören. Unterschriften für einen Volksantrag müssen handschriftlich auf einem Papierformular geleistet werden. Eine digitale Unterzeichnung ist leider nicht möglich. Unterschriftenblätter gibt es bei allen Geschäftsstellen der Partner, auf Veranstaltungen, bei zahlreichen weiteren Sammelstellen oder online zum Ausdrucken. Das unterschriebene Dokument kann dann an die darauf angegebene Sammeladresse versendet oder in einer der insgesamt 70 Sammelstellen abgegeben werden.

Mehr zum Volksantrag

Vorrang für gebäudegebundene Solaranlagen

Das Bündnis „Ländle leben lassen“ aus 24 Umwelt- und Landwirtschaftsorganisationen sammelt derzeit Unterschriften für einen Volksantrag gegen den Flächenverbrauch. Eine Forderung ist dabei, dass beim Ausbau der regenerativen Energien Solaranlagen auf Dächern, sowie auf bereits versiegelten Flächen Vorrang haben müssen.

„Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen müssen absoluten Vorrang haben, um keine zusätzlichen landwirtschaftlichen Flächen zu verbauen“, sagt Juliane Vees, Vorsitzende der LBV-Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien, in einer kürzlich veröffentlichen Pressemitteilung. „Darüber hinaus sollten alle Flächen, die für die Landwirtschaft und den Naturschutz ungeeignet sind, wie beispielsweise Lärmschutzwände an Straßen und Schienenwegen, Parkplatz- und Gewerbeflächen, in Zukunft verpflichtend für den Photovoltaik-Ausbau herangezogen werden.“ Ohne Freiflächenanlagen wird es nicht gehen, wenn die Klimaziele rechtzeitig erreicht werden sollen, heißt es weiter. Aber angesichts der Flächenknappheit müssen Hindernisse für den Bau von PV-Anlagen auf Dächern wie z.B. der Denkmalschutz hintanstehen.

Gerhard Bronner vom Landesnaturschutzverband lobt das Land: „Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland die Solarpflicht für neue Gebäude eingeführt. Jetzt ist es an der Zeit, auch die Potentiale im Gebäudebestand zu heben.“ Schon jetzt könnten bestehende Dächer und Großparkplätze einbezogen werden. LNV-Vorsitzender Bronner sieht hier die Landesregierung in der Pflicht. „Noch besser wäre es, wenn hier die Bundesregierung aktiv werden würde und in ganz Deutschland Dächer aufgerüstet werden würden.“


Volksantrag „Ländle leben lassen“

Für den Volksantrag werden knapp 40.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs benötigt. Wird dieses Quorum innerhalb eines Jahres erreicht, so muss der Landtag über den Volksantrag beraten und die Initiatoren anhören. Unterschriften für einen Volksantrag müssen handschriftlich auf einem Papierformular geleistet werden. Eine digitale Unterzeichnung ist leider nicht möglich. Unterschriftenblätter gibt es bei allen Geschäftsstellen der Partner, auf Veranstaltungen, bei zahlreichen weiteren Sammelstellen oder online zum Ausdrucken. Das unterschriebene Dokument kann dann an die darauf angegebene Sammeladresse versendet oder in einer der insgesamt 70 Sammelstellen abgegeben werden.

Alle Infos zum Volksantrag sowie zum Download des Unterschriftenformulars


Hintergrund: Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Landesregierung Baden-Württemberg festgeschrieben, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. In den letzten Jahren wurden jedoch durchschnittlich zwischen fünf und sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – Tendenz steigend. Die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – reichen also nicht aus, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich mehr als 20 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände, unter ihnen auch der Schwäbische Albverein, zusammengeschlossen, um mit dem Volksantrag „Ländle leben lassen“ verbindliche Obergrenzen für den Neuverbrauch an Flächen zu erreichen und gesetzlich zu verankern.

Volksantrag Ländle leben lassen: Erste Zwischenbilanz ist positiv

Vor rund zwei Monaten ist der Volksantrag „Ländle leben lassen“ gestartet. Die Initiative wird getragen von einem breiten Bündnis aus Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden. Gemeinsam wollen diese nicht länger zusehen, wie die Landschaft in Baden-Württemberg weiter zersiedelt wird und fordern von der Landesregierung, endlich wirksame Maßnahmen gegen den verheerenden Flächenfraß zu ergreifen.

Bei einer ersten Zwischenbilanz zeigen sich die Initiatoren des Bündnisses zum Volksantrag „Ländle leben lassen“ zufrieden. Seit dem Startschuss am 28. April sind rund 20.000 Unterschriftenblätter bei der zentralen Sammelstelle eingegangen. Damit sind die Hälfte der erforderlichen Unterschriften erreicht. Zu Verdanken sei das vor allem den zahlreichen engagierten Mitgliedern , die auf Veranstaltungen, an Info- und Marktständen oder in zentralen Sammelstellen im Einsatz sind und um Unterstützung geworben haben, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses Ländle leben lassen.

Gerhard Bronner, Vorsitzender des Landesnaturschutzverbandes (LNV) betont: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, den Flächenverbrauch mehr ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Jetzt gilt es, nicht nachzulassen und auch über den Sommer weiter dranzubleiben. Damit können wir ein deutliches Zeichen setzen, dass es dringlich eine Lösung braucht.“

Jetzt gilt es, alle Möglichkeiten zu nutzen, um Menschen für die gemeinsamen Ziele des Volksantrags zu gewinnen. Es lohnt sich im Kleinen wie im Großen Unterschriften zu sammeln, etwa auf Wochenmärkten, in Hofläden oder im Privaten und die Menschen auf den massiven Flächenverbrauch aufmerksam zu machen.

Dem Bündnis gehören neben Naturschutzverbänden u.a. auch Vertreterorganisationen der Bauern, Fischer und Jäger, der Landesjugendring Baden-Württemberg und Landfrauenorganisationen und weitere Verbände und Vereine an. Insgesamt stützen 22 Organisationen den Antrag. Der Schwäbische Albverein gehört mit den Initiatoren des Antrags.


Hintergrund: Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Landesregierung Baden-Württemberg festgeschrieben, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. In den letzten Jahren wurden jedoch durchschnittlich zwischen fünf und sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – Tendenz steigend. Die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – reichen also nicht aus, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich mehr als 20 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände um einen Trägerkreis aus Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Landesverband Baden-Württemberg, Landesnaturschutzverbund Baden-Württemberg (LNV), Landesbauernverband (LBV) und Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband (BLHV) zusammengeschlossen, um mit dem Volksantrag „Ländle leben lassen“ verbindliche Obergrenzen für den Neuverbrauch an Flächen zu erreichen und gesetzlich zu verankern.

Für den Volksantrag werden knapp 40.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs benötigt. Wird dieses Quorum innerhalb eines Jahres erreicht, so muss der Landtag über den Volksantrag beraten und die Initiatoren anhören. Unterschriften für einen Volksantrag müssen handschriftlich auf einem Papierformular geleistet werden. Eine digitale Unterzeichnung ist leider nicht möglich. Unterschriftenblätter gibt es bei allen Geschäftsstellen der Partner, auf Veranstaltungen, bei zahlreichen weiteren Sammelstellen oder online zum Ausdrucken. Das unterschriebene Dokument kann dann an die darauf angegebene Sammeladresse versendet oder in einer der mehr als 70 Sammelstellen abgegeben werden.


JETZT AKTIV WERDEN!

Unser „Ländle“ braucht uns! Darum müssen wir jetzt aktiv werden und mit unserem Volksantrag ein Zeichen setzen. Bereits bei 40.000 gesammelten Unterschriften muss der Landtag über den Antrag beraten und die Initiatoren anhören.

Unterstützen Sie den Volksantrag mit Ihrer Unterschrift! Gemeinsam können wir den Flächenfraß stoppen und unser Ländle leben lassen.

Unterschreiben
Machen Sie jetzt mit. Bitte laden Sie Formblatt herunter, drucken es aus und unterzeichnen Sie es.

Abschicken
Das unterschriebene und adressierte Formblatt in einen Umschlag stecken, Briefmarke drauf und an die auf dem Formblatt angegebene Adresse schicken.

Weitergeben

Drucken Sie gleich mehrere Formulare aus und sammeln Sie weitere Unterschriften in Ihrer Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis oder in Ihrer Ortsgruppe.

Hier gibt es zudem eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausfüllen und Abschicken des Formblatts.

Weitere Informationen zum Volksantrag „Ländle leben lassen“ sowie Aktionsmaterial für Unterschriftenaktionen finden Sie unter www.laendle-leben-lassen.de.

Unterschriften sammeln für den Volksantrag „Ländle leben lassen“

Unterstützen Sie als Ortsgruppe oder als Einzelperson den Volksantrag „Ländle leben lassen“ und helfen Sie mit den Flächenfraß zu stoppen!

Fünf bis sechs Hektar Fläche werden täglich in Baden-Württemberg zubetoniert. Dieser Flächenfraß geht auf Kosten von Natur und Mensch. Wertvolle Landschaften wie unsere Streuobstwiesen verschwinden, weil dort Industriegebiete entstehen. Doch unser Boden ist eine endliche Ressource, mit der wir verantwortungsbewusst und sparsam umgehen müssen. Es geht um unsere eigenen Lebensgrundlagen.

   

Machen Sie deshalb mit beim Volksantrag „Ländle leben lassen“, den der Schwäbische Albverein gemeinsam mit 15 weiteren Verbänden initiiert hat. Ziel ist, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren.

Wir brauchen 40.000 Unterschriften. Dann muss der Landtag über den Volksantrag beraten und uns anhören. Wir rufen alle Ortsgruppen dazu auf, aktiv zu werden und Unterschriften zu sammeln.

Dafür stehen Ihnen neben dem Unterschriftenformular zahlreiche weitere Materialien für die Unterschriftensammlung zur Verfügung, z.B. eine Vorlage für eine Pressemitteilung für Ihre lokale Sammelaktion die örtlichen Medien sowie Poster, Flyer und Aufkleber. Alle Materialien gibt es zum Download unter www.laendle-leben-lassen.de.

Sollten Sie lieber per Post bestellen, so finden Sie hier das Bestellformular. Sie können sich alle Materialien aber auch persönlich abholen in der Hauptgeschäftsstelle des Schwäbischen Albvereins, Hospitalstraße 21b in Stuttgart.