Albvereins-OG Bonlanden gewinnt Kulturlandschaftspreis 2022

Seit über 65 Jahren kümmern sich die Mitglieder der OG Bonlanden um die Wacholderheide Haberschlai bei Bonlanden. Für dieses ehrenamtliche Engagement erhält die OG Bonlanden als einer der Preisträger des Kulturlandschaftspreises 2022 ein Preisgeld von 1.500 Euro.

Herzlichen Glückwunsch!

Die Wacholderheide Haberlai ist für die Fildern ganz außergewöhnliches und inzwischen als Naturdenkmal ausgewiesenes Stück Kulturlandschaft. Lange Jahre gingen die Ehrenamtlichen dort zunächst mit Entbuschungs-Aktionen und jährlicher Pflegemahd ans Werk. Seit 2017 beweidet eine eigens angeschaffte Herde von Kamerunschafen und Burenziegen die Fläche. Sie erhalten das artenreiche Kleinod in der Filderlandschaft auch für nachfolgende Generationen.

Der Kulturlandschaftspreis wird jedes Jahr vom Schwäbischen Heimatbund und dem Sparkassenverband Baden-Württemberg ausgeschrieben und ist mit über 10.000 Euro dotiert. Weiterhin gibt es die Kategorie Jugend-Kulturlandschaftspreis und einen Sonderpreis „Kleindenkmale“.

Informationen zu allen Preisträgern finden Sie unter https://schwaebischer-heimatbund.de/die-traeger-des-kulturlandschaftspreises-2022/

75 Aktionen zum 1. „Tag der Artenvielfalt“ in Baden-Württemberg

Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) hat den 26. Juni zum „Tag der Artenvielfalt“ erklärt. Aus diesem Grund veranstalten am letzten Juni-Wochenende Vereine und Organisationen in Baden-Württemberg Exkursionen, Vorträge und Naturerlebnis-Aktionen. Sie wollen die Schönheit und den Reichtum der Artenvielfalt vor der eigenen Haustür in den Fokus rücken. Der Schwäbische Albverein unterstützt als Mitglied des LNV diese Aktion.

„Tag für Tag gehen wir alle achtlos an unzähligen faszinierenden Tier- und Pflanzenarten vorbei. Am ‚Tag der Artenvielfalt‘ wollen wir ganz bewusst hinschauen und uns vom Reichtum der Natur verzaubern lassen“, sagt der LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner. „An jedem letzten Sonntag im Juni sollen zukünftig in ganz Baden-Württemberg die Menschen die Faszination unserer vielfältigen Natur erleben können.“

Die einzelnen Veranstaltungen hat der LNV unter www.tag-der-artenvielfalt-bw.de zusammengestellt. Die Bandbreite ist groß: So gibt es zum Beispiel beim Schwarzwaldverein Kenzingen eine Theateraufführung zum Auerhuhn, eine Fledermausexkursion und verschiedene naturkundliche Spaziergänge. Die Naturfreunde Öhringen gehen auf Insektenexpedition und das Umweltzentrum Schwarzwald Baar Neckar erkundet mit Interessierten das Moorgebiet Schwenninger Moos. Rund 30 Veranstaltungen finden allein in Mannheim unter dem Dach des „Tags der Artenvielfalt“ statt – wenn auch erst zwei Wochen später am 9. und 10. Juli.

Der Tag der Artenvielfalt ist Bestandteil der Initiative Artenkenntnis des LNV. Deren Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann übernommen. Der Tag der Artenvielfalt 2022 wird unterstützt durch die Stuttgarter Hofbräu Umweltstiftung.

Hintergrund: Andere Gedenktage

Der Welttag des Artenschutzes wird jedes Jahr am 3. März begangen, um an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens am 3. März 1973 zu erinnern. Die UNESCO ruft am 22. Mai den Welttag der biologischen Vielfalt aus. Er erinnert daran, dass am 22. Mai 1992 das UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt verabschiedet wurde.

In Deutschland werden diese Tage jedoch kaum begangen – auch weil sie so früh im Jahr liegen, dass sich viele Arten und Lebensräume noch nicht richtig erleben lassen. Mit dem neuen Tag der Artenvielfalt inmitten der sommerlichen Vegetationsperiode möchte der LNV das Potenzial der Artenvielfalt als Veranstaltungsthema voll ausschöpfen und so den Artenreichtum in den Fokus des öffentlichen Interesses stellen.

 

Bohlenweg durch das Schopflocher Moor wird erneuert

Noch in der zweiten Märzhälfte beginnen die Arbeiten am Bohlenweg im Schopflocher Moor. Der Rund 500 Meter lange und mehr als 40 Jahre alte Weg ist in die Jahre gekommen und nicht mehr sicher zu begehen.

In einem ersten Abschnitt erneuern die Pflegetrupps des Schwäbischen Albvereins und des Regierungspräsidiums Stuttgart den ersten Abschnitt zwischen Lehrteich und Moorwäldchen. Je nach Witterung folgt im kommenden Herbst oder im Frühjahr 2023 der zweite Abschnitt. Während der Bauzeit ist der Weg durch das Moor gesperrt. Auch der Lehrteich ist nicht zugänglich.

Der Bohlenweg ermöglicht den jährlich bis zu 70.000 Besucherinnen und Besuchern, trockenen Fußes durch das einzige Hochmoor auf der Schwäbischen Alb zu wandern und so Pflanzen und Tiere zu beobachten. Jedoch musste er in den letzten Jahren immer wieder ausgebessert werden und ist auch für Rollstuhlfahrende nur noch schwer befahrbar. Die beteiligten Partner – Regierungspräsidium Stuttgart, Schwäbischer Albverein, Landkreis Esslingen, Heinz-Dangel-Stiftung und Naturschutzzentrum Schopflocher Alb – haben sich daher darauf geeinigt, den Weg komplett zu erneuern. Die alten Eisenbahnschwellen werden entfernt und durch unbehandelte Eichenholzschwellen, die sich gut in die Natur einfügen werden, ersetzt.

Da der Bohlenweg der Kreuzotter als Versteckmöglichkeit und als Ort zum Sonnenbaden dient, wurden bereits im Vorfeld Ausweichhabitate für die Kreuzotter geschaffen. Aus Fichtenstämmen, Holzhackschnitzeln und Erde wurden vom Pflegetrupp des Regierungspräsidiums sogenannte „Stammholzstapel“ errichtet, die der Kreuzotter ein Ausweichen ermöglichen sollen. Die Kreuzotter gibt außerdem den konkreten Bauablauf vor, denn nur während ihrer Aktivitätsphasen, in denen sie flüchten kann, darf gebaut werden.

Hintergrundinformationen:

Das Schopflocher Moor ist auf dem Untergrund eines 17 Millionen Jahre alten Vulkanschlots entstanden. Durch Verwitterung entstand eine flache Mulde, in der sich über einer Lehmschicht Wasser staute und einen See bildete. Durch allmähliches Verlanden und durch das Wachstum von Torfmoosen entwickelte sich ein Hochmoor. Bis 1784 war das Moor nahezu unberührt. Dann begann der Mensch es zu entwässern und Torf zu stechen. Erst 1931, als von dem einstigen Moor nur noch zwei kleine Torfhügel übrig waren, wurde der Torfabbau verboten, nachdem weite Teile des Moores mit staatlicher Unterstützung vom Schwäbischen Albverein aufgekauft werden konnten. Trotz der Eingriffe ist das Moor biologisch und wissenschaftlich sehr wertvoll. 1942 – vor genau 80 Jahren – erklärte das Württembergische Kultministerium das Schopflocher Moor zum Naturschutzgebiet, um die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten und den Moorrest für wissenschaftliche Untersuchungen (Pollenanalyse) zu sichern. Im Jahr 1976 unternahm der Schwäbische Albverein erste Besucherlenkungsmaßnahmen, um das Gebiet zugänglich zu halten und zugleich zu schützen. Heute besteht das „Moor“ aus einem Wäldchen, Feuchtwiesen und kleinen Wasserflächen. 278 verschiedene Pflanzenarten kommen vor, darunter Wollgras, Blutwurz und die Orchideenart Breitblättriges Knabenkraut. Sumpfrohrsänger, Weidenmeise, Kreuzotter, Eidechsen, Molche, Libellen und Schmetterlinge sind hier zuhause.

Der Schwäbischen Albverein, dem große Teile des Naturschutzgebiets gehören, und das nur wenige Kilometer entfernte Naturschutzzentrum Schopflocher Alb kümmern sich in Absprache mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt Esslingen um die Pflege und den Erhalt des Hochmoors. Dazu gehören Maßnahmen zur Landschaftspflege, zum Biotop- und Artenschutz und zur Besucherlenkung. Das Naturschutzzentrum bietet auch Exkursionen in die Natur, Vorträge, Fortbildungen, Bücher, Broschüren und Wanderkarten.

Naturschutz vor der Haustüre

Zum Tag des Artenschutzes am 3. März ruft der Schwäbische Albverein dazu auf, mit dem Artenschutz vor der eigenen Haustüre anzufangen. „Jeder und jede einzelne kann etwas gegen die Verarmung der Natur und für mehr Artenvielfalt tun“, betont Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Schwäbischen Albvereins, „sei es im eigenen Garten, auf der Streuobstwiese oder auf Terrasse und Balkon.“

Mit seiner neuen Broschüre „Naturschutz vor der Haustüre“ gibt der Schwäbische Albverein Tipps, wie im eigenen Garten statt Zierrasen und Schotterflächen artenreiche Lebensräume entstehen können. In dem Heft finden sich Bauanleitungen etwa für Nistkästen oder Behausungen für Wildbienen und Hummeln, Tipps zum Anlegen von naturnahen Gärten, Trockenmauern und Hecken oder zur Pflege von Streuobstwiesen. Dazu gibt es QR-Codes mit Links zu weiterführenden Informationen.

Die Broschüre „Naturschutz vor der Haustüre“ ist kostenlos. Sie ist gedruckt und als Download erhältlich unter https://natur-umwelt.albverein.net/publikationen/naturschutz-vor-der-haustuere/

Mit Nisthilfen und Tränken für Vögel, Insektenhotels, der Anlage eines Gartenteichs und einer naturnahen Gartengestaltung mit Blumenwiesen, wilden Ecken, heimischen Gehölzen und dem Verzicht auf künstlichen Dünger und Gift im Garten lässt sich auch auf kleinen Flächen Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren schaffen. Ein Plus für den Menschen: So entstehen auch lauschige Plätzchen für die eigene Erholung.

Der Schwäbische Albverein setzt sich als anerkannter Naturschutzverband für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt ein. Er besitzt gut 163 Hektar Naturschutzflächen wie Wacholderheiden, artenreiche Blumenwiesen und wertvolle Feuchtgebiete. Als einziger Naturschutzverband in Baden-Württemberg unterhält der Verein einen hauptamtlichen Landschaftspflegetrupp. Dieser pflegt – unterstützt von hunderten Ehrenamtlichen – vereinseigene und kommunale Naturschutzflächen.

Jetzt für Zuschüsse für Naturschutzprojekte von der Stiftung Naturschutzfonds bewerben

Verbände, Vereine, Hochschulen und Gemeinden können sich bei der Stiftung Naturschutzfonds wieder um einen Zuschuss für ihre Jahr 2023 geplanten Naturschutzprojekte bewerben. Rund 2,3 Millionen Euro stehen dabei zur Verfügung.

Unter dem Motto „Wir fördern Vielfalt“ richtet sich die Förderung der Naturschutzstiftung insbesondere an Naturschutzaktive, die Projekte zum Erhalt und zur Stärkung der biologischen Vielfalt umsetzen wollen. Wichtig ist dabei, dass sich die Projekte an der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg ausrichten.

„Die Stiftung Naturschutzfonds ist eine wichtige Partnerin des Naturschutzes im Land. Mit ihrer Förderung können aus Ideen konkrete Projekte werden“, sagte Thekla Walker, Naturschutzministerin und Vorsitzende des Stiftungsrats, zum Start der Ausschreibung in Stuttgart. „Ich lade deshalb alle im Naturschutz Aktiven ein, dieses Angebot zu nutzen. So können sie dazu beizutragen, dass unser Land weiterhin vielfältigsten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet“, hob die Ministerin hervor.

Zwei Möglichkeiten der Förderung

Für Projekte, die für eine Laufzeit von bis zu vier Jahren Fördermittel aus dem allgemeinen Stiftungshaushalt erhalten sollen, müssen die Anträge auf Projektförderung bis zum 2. Mai 2022 gestellt werden.

Anträge für Projekte, die aus dem Fonds der Ersatzzahlungen gefördert werden sollen, müssen dagegen bis zum 1. Juli 2022 vorliegen. Voraussetzung für diese Projekte ist, dass sie konkret der Aufwertung von Natur und Landschaft dienen. Zudem sind in diesem Fall die Anträge im Vorfeld mit dem zuständigen Regierungspräsidium abzustimmen.

Zur aktuellen Ausschreibung bietet die Stiftung Naturschutzfonds am 10. März 2022 eine Informationsveranstaltung per Video-Konferenz für Interessierte an. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung und zum Förderverfahren sind unter https://stiftung-naturschutz.landbw.de erhältlich.

Naturschutzprogramm 2022

NATURSCHUTZ wird beim Schwäbischen Albverein großgeschrieben –
Seit jeher setzt sich der Albverein erfolgreich
für die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege,
für den Erhalt und Schutz unserer Natur- und Kulturlandschaften
ein und bewahrt dadurch die Vielfalt und Schönheit
unserer Heimat. Jetzt ist das neue Naturschutzprogramm für 2022 erschienen.

Naturschutzprogramm 2022

In diesem Flyer finden Sie alle naturkundlichen Wanderungen wie etwa unsere beliebten Stuttgarter Umweltspaziergänge oder Waldesxkursionen. Dazu kommen
Naturschutzlehrgänge wie das Kommunikationstraining für ehrenamtliche Naturschutzwarte oder die Biodiversitätsexploratorien, Seminare zu unterschiedlichen Pflanzen und Tieren oder Events wie unser traditionelles Blumenwiesenfest.

Wir freuen uns auf Sie!

Ärmel hochkrempeln für den Naturschutz – Bufdi gesucht!

Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes sucht der Schwäbische Albverein einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin für seinen Landschaftspflegetrupp. Der Landschaftspflegetrupp kümmert sich um die schönsten Flecken im Ländle – Naturschutzgebiete und andere artenreiche Naturräume.

Aktiv beim Natur- und Artenschutz mitarbeiten

Die Teilnehmer*innen des Bundesfreiwilligendienstes lernen bei Landschaftspflegemaßnahmen die vielfältige Landschaft Württembergs kennen. Je nach Jahreszeit sind unterschiedliche Arbeiten nötig: zum Beispiel das Zurückschneiden von Hecken und Bäumen in den Herbst- und Wintermonaten, das Mähen von artenreichen Wiesen im Sommer, das Abräumen von Gras und Reisig sowie die Entsorgung von Schnittgut zu jeder Jahreszeit.

Dazu kommen die Neuanlage von Biotopen durch Pflanzaktionen oder Trockenmauerbau, Wegebau- bzw. rückbau im Rahmen von Besucherlenkungsmaßnahmen, immer wieder auch die Bewachung seltener Pflanzen und Tiere im Rahmen des Artenschutzes, die Mitarbeit bei Landschaftspflegeaktionen mit Kindern und Jugendlichen sowie Kooperation mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb.

Mit Motorsäge und Freischneider umgehen lernen

Um den Landschaftspflegetrupp effektiv unterstützen zu können, lernen die „Bufdis“ beim Schwäbischen Albverein mit Freischneidegeräten, Balkenmähern und Motorsägen umzugehen. Vor dem Einsatz mit der Motorsäge ist ein Motorsägen-Lehrgang erforderlich. Dieser findet im Frühjahr oder im Herbst statt. Die notwendige Schutzkleidung für die Arbeit mit der Motorsäge stellt der Albverein. Dazu kommen Naturschutzlehrgänge und Seminare, bei denen wichtige Fachkenntnisse im Bereich Natur- und Artenschutz vermittelt werden, etwa die Bestimmung von Pflanzen und Tieren sowie die ökologische Bedeutung von unterschiedlichen Biotopen.

Voraussetzungen

Wir erwarten von Bewerber*innen die Bereitschaft zur gelegentlichen Wochenendarbeit gegen Freizeitausgleich, Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit und Flexibilität. Bufdis beim Schwäbischen Albverein müssen zudem bereit sein, zu jeder Jahreszeit im Freien auch anstrengende körperliche Arbeiten zu erledigen. Wünschenswert wäre ein Führerschein Klasse B. Dieser ist aber nicht zwingend erforderlich.

Da der Landschaftspflegetrupp häufig an mehreren aufeinander folgenden Tagen an seinen Einsatzorten tätig ist, kommen die Mitarbeiter*innen in der Regel wochentags abends nicht nach Stuttgart zurück, sondern übernachten in Wanderheimen und anderen entsprechenden Unterkünften vor Ort. Um die Unterkunft kümmert sich der Schwäbische Albverein. Eine umfassende Aufsichtspflicht kann somit nicht gewährleistet werden. Bewerber*innen müssen deshalb volljährig sein.

Weitere Infos zum Bundesfreilligendienst beim Schwäbischen Albverein

Interesse? Bewerbungen bitte an das

Referat Naturschutz des Schwäbischen Albvereins
Hospitalstraße 21B
70174 Stuttgart
naturschutz@schwaebischer-albverein.de

Fragen beantwortet
Naturschutzreferentin Meike Rau, 0711/22585-14.


Bundesfreiwilligendienst

Der Bundesfreiwilligendienst soll Frauen wie Männern, Jungen wie Alten einen bereichernden Freiwilligendienst ermöglichen. Im Unterschied zum Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) gibt es beim Bundesfreiwilligendienst nach oben keine Altersgrenzen. Frauen und Männern ab 27 Jahren können ihn auch in Teilzeit von mehr als 20 Stunden pro Woche leisten.

Schwäbischer Heimatbund schreibt Kulturlandschaftspreis 2022 aus

Bis 30 April können sich Privatpersonen, Vereine und Initiativen, die sich in Württemberg vorbildlich um den Erhalt traditioneller Landschaftsformen kümmern, um den Kulturlandschaftspreis 2022 bewerben.


2021 zählte die OG Ehingen des Schwäbischer Albvereins zu den Preisträgern. Prämiert wurde die Umwandlung von 2,5 Hektar Forstfläche in eine typische Heidelandschaft mit Schafbeweidung.


„Kulturlandschaften sind ein wichtiger Teil der Kulturgeschichte unseres Landes in all ihrer Vielfalt. Sie sind Zeichen für den bewussten und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen. Sie stiften Identität und sind Teil unserer Heimat. Jeder, der sich um ihren Erhalt sorgt, ist Vorbild und verdient öffentliche Anerkennung“, erläutert Dr. Bernd Langner, Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes, der den Preis gemeinsam mit dem Sparkassenverband Baden-Württemberg ausgelobt. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Besonderes Augenmerk richtet die Jury auf die Verbindung traditioneller Bewirtschaftungsformen mit innovativen Ideen, zum Beispiel zur Vermarktung der Produkte und zur Öffentlichkeitsarbeit. Im Fokus stehen aber auch Streuobstwiesen, Weinberge in Steillagen, beweidete Wacholderheiden oder die gelungene Rekultivierung eines Steinbruchs.

Im Rahmen des Kulturlandschaftspreises werden zwei weitere Auszeichnungen vergeben: Der Jugend-Kulturlandschaftspreis richtet sich an Schüler, Kinder und Jugendliche. Sie können auch Initiativen einreichen, die in den vergangenen drei Jahren durchgeführt wurden. Mit dem Sonderpreis Kleindenkmale würdigen der Schwäbische Heimatbund und die Sparkassen die Dokumentation, Sicherung und Restaurierung von Kleindenkmalen wie Gedenksteinen, steinernen Ruhebänken, Feld- und Wegkreuze, Bachbrücken, Trockenmauern oder Wegweiser und Feldunterstände. Preiswürdig kann auch die inhaltliche Aufbereitung in Ge­stalt eines Buches sein.

Annahmeschluss für schriftliche Bewerbungen im Format DIN A4 ist der 30. April 2022. Weitere Informationen unter www.kulturlandschaftspreis.de abrufbar. Die Verleihung findet im Herbst 2022 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung statt

Welttag der Freuchtgebiete am 2. Februar

Seit 80 Jahren stehen das Schopflocher Moor und die angrenzenden Feuchtwiesen unter Naturschutz. Große Teile des einzigen Hochmoors der Schwäbischen Alb gehören dem Schwäbischen Albverein, der die Naturschutzfläche pflegt und erhält. „Das Schopflocher Moor ist eine ganz besonders schöne und artenreiche Landschaft auf der Schwäbischen Alb“, erklärt Albvereins-Naturschutzreferentin Meike Rau.

Besucherlenkung durch Schwellenweg

Das Naturschutzgebiet ist rund 75 Hektar groß. Von einem Schwellenweg aus können interessierte Besucherinnen und Besuchern die Pflanzen- und Tierwelt im Moor beobachten. Unter anderem wächst dort der Fieberklee, eine Sumpf- oder Wasserpflanze, die 2020 zur Blume des Jahres gekürt wurde. Für 2022 ist eine Erneuerung des mittlerweile an vielen Stellen recht maroden Schwellenwegs geplant.

Wiedervernässung des Moors

In den vergangenen Jahren hat der Albverein intensiv an einer Wiedervernässung des Moors gearbeitet. Sein Landschaftspflegetrupp hat dafür ehemalige Entwässerungsgräben mit Holzbohlen verschlossen, um wieder mehr Wasser im Naturschutzgebiet zu halten. „Das ist besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels. Das Schopflocher Moor ist ein Hochmoor und damit von Niederschlägen abhängig“, erklärt Rau. „Das Ökosystem reagiert deshalb besonders auf den Temperaturanstieg und die Trockenheit in den heißen Sommermonaten, wie wir sie in den vergangenen Jahren erlebt haben.“

Ehrenamtliche unterstützen Pflegearbeiten

In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb führt der Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins regelmäßig Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet durch, um die Verbuschung des Moores zu verhindern. Dabei wird der Trupp ein- bis zweimal pro Jahr von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt. Der nächste gemeinsame Pflegetag ist am 8. Oktober 2022 geplant.

Moore wichtig für den Klimaschutz

Als anerkannter Naturschutzverband setzt sich der Schwäbische Albverein seit vielen Jahrzehnten für mehr Arten- und Naturschutz ein. Er besitzt und pflegt gut 163 Hektar Naturschutzflächen wie Wacholderheiden, Blumenwiesen und Feuchtgebiete. „Der Erwerb von Grundbesitz für Naturschutzzwecke hat sich auch im Fall des Schopflocher Moors bewährt“, berichtet Meike Rau. So könne der Schutz des sensiblen Gebiets gewährleistet werden. Die Naturschutzreferentin betont anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete den Beitrag, den Feuchtgebiete für den Klimaschutz leisten. „Moore binden CO2 aus der Luft und wirken dadurch wie riesige Kohlenstoffspeicher.“

Welttag erinnert an Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten

Den Welttag der Feuchtgebiete gibt es seit 1997. Er bezieht sich auf die Unterzeichnung des Übereinkommens zum Schutz von Feuchtgebieten, auch Ramsar-Konvention genannt. Dieses von der UNESCO angestoßene Übereinkommen wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar unterzeichnet und ist die älteste internationale Konvention, die sich mit dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen beschäftigt.

Weitere Informationen zum Schopflocher Moor

https://natur-umwelt.albverein.net/naturschutz-grundbesitz/
www.naturschutzzentrum-schopfloch.de

Azubis schwitzen auf der Neuffener Heide

Seit gut 10 Jahren helfen Lehrlinge der Firma Bielomatik bei Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet Neuffener Heide. Herrzlichen Dank dafür!

Berge von Schnittgut türmen sich am Rande der Neuffener Heide. Der 22-jährige Pascall schleppt noch mehr Gestrüpp den Hang hinunter. Warm wird ihm dabei. „Die Arbeit ist anstrengend“, sagt er. „Aber es ist mal was anderes.

Gemeinsam für den Naturschutz

Gemeinsam mit weiteren acht Auszubildenden der Firma Bielomatik hilft er an einem kalten Januartag dem Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins bei Landschaftspflegemaßnahmen in der Neuffener Heide. Die Zusammenarbeit hat mittlerweile Tradition. „Seit über zehn Jahren schon arbeiten wir mit Bielomatik bei Pflegemaßnahmen zusammen“, berichtet Pflegetruppleiter Jörg Dessecker. Er und seine Kollegen haben vorgearbeitet und unterhalb des Hohenneuffen Bäume gefällt, Sträucher und Hecken beschnitten. Die Azubis und einige Ehrenamtliche helfen beim Abräumen des Schnittguts

Paradies für Fauna und Flora

Die Neuffener Heide steht seit 1978 unter Naturschutz. „Einige Jahre später haben wir vom Albverein die Pflege des Gebiets übernommen“, erzählt Richard Haussmann, Gaunaturschutzwart des Schwäbischen Albvereins Teck-Neuffen-Gau und Organisator der Pflege-Aktion. Zum Erhalt der Artenvielfalt sei es wichtig die Flächen durch Rückschnitt und Rodung offen zu halten. Auf den freien Flächen wachsen Kräuter und Blumen. Insekten tummeln sich auf den Wiesen. Vögel und Kleintiere finden hier einen Lebensraum.

Regine Erb, Vizepräsidentin des Schwäbischen Albvereins, ist begeistert vom Einsatz der jungen Leute. „Es ist wichtig, die junge Generation für den Naturschutz und unsere Umwelt zu sensibilisieren.“ Als Dankeschön erhalten die jugendlichen Helfer jeweils einen Gutschein für eine Übernachtung in einem der Wanderheime des Schwäbischen Albvereins.