OG Sachsenheim erhält Mittel aus der Bürgerstiftung der Gemeinde

400 Euro hat die OG Sachsenheim (Stromberg Gau) von der Bürgerstiftung Sachsenheim erhalten. Das geld ist für Nisthilfen gedacht, die als Ersatz von nicht mehr nutzbaren Nisthöhlen angeschafft werden sollen. Die ersetzten Nisthöhlen sind aus Holzbeton und zum Teil bis zu 25 Jahre alt.

Die Nisthilfen hängen auf den städtischen Streuobstwiesen im,,Roden“, auf einer Streuobstwiese in Kleinachsenheim, der Stadt gehörenden Grundstücke im Mettertal und auf den albvereinseigenen Biotopen am Heiligenberg auf Gemarkung Häfnerhaslach in den Gewannen ,,Braunäcker“. Der Schwäbische Albverein in Sachsenheim und vor allem der dortige Naturschutzwart Helmut Mager betreuen in die Nisthilfen.

Die Nisthilfen unterscheiden sich je nach Vogelart dabei. Etwa 80 verschiedene Produkte zur Unterstützung der heimischen Vogelwelt sind auf dem Markt. Eine Hilfe für den Steinkauz sieht anders aus als eine für den Vogel des Jahres 2025, dem Gartenrotschwanz. Fledermaüse (übrigens keine Vögel, sondern Säugetiere) habe andere Bedingungen an ihre Behausungen als Kleiber. Der Star stellt andere Bedingungen an seine Heimstatt wie die Blaumeise.

Helmut Mager kontrolliert die Nisthilfen regelmäßigt und säubert sie im Winter. Geschieht dies nicht, macht sich Ungeziefer breit und gefährdet den Bruterfolg im nächsten Frühjahr. Manche Höhlen nutzen die Vögel in kalten Winternächten als Schlafplatz.

Kindergärten kommen nach Angaben von Mager gerne auf die Streuobstwiesen, um sich bei ihm über die verschiedenen Bewohner der Nisthilfe zu informieren.

Jetzt bewerben beim Streuobstpreis 2023

Bis 31. Oktober können sich Einzelpersonen, Vereine und andere Gruppen um den Streuobstpreis des Landes Baden-Württemberg bewerben. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Streuobstbestände im Wandel – aufwerten, neuanlegen und nachpflanzen“. Der Preis ist dotiert mit 3.000 Euro und wird in der Regel an drei Projekte vergeben.

Bewertet wird ein Vorher-Nachher-Vergleich des Streuobstbestandes im Wandel, heißt es in der Ausschreibung. Dazu zählt die Beschreibung des Ausgangs- und Endzustandes des Bestandes und der durchgeführten und geplanten Maßnahmen. Diese sollen die Bestände aufwerten bzw. neue Bestände sollen angelegt oder Bäume nachgepflanzt werden. Haben die Antragstellenden selbst an einer Weiterbildung zum Thema teilgenommen oder bilden andere Menschen in Bezug auf das diesjährige Motto fort, ist dies ebenfalls von Interesse. Neben der Bewerbung sollen gern auch Fotobeiträge des Streuobstbestands im Wandel eingereicht werden.

In Baden-Württemberg stehen die größten zusammenhängenden Streuobstbestände Europas. Sie sind Lebensraum für rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten und ein wertvolles Gen-Reservoir für rund 3.000 Obstsorten. Viele Streuobstwiesen werden liebevoll von Privateigentümerinnen und -eigentümern gepflegt und erhalten. Der Streuobstpreis würdigt dieses Engagement.

Hier finden Sie alle weiteren Informationen und die Bewerbungsunterlagen.

Landesweiter Streuobsttag Baden-Württemberg

Am Samstag, 13. Mai, findet der 17. Landesweite Streuobsttag Baden-Württemberg statt. Thema ist „Neue Ziele und Wege zum Erhalt durch Nutzung“. Die Veranstaltung findet hybrid statt, d.h. sie kann sowohl in Präsenz im Audimax der Universität Stuttgart-Hohenheim als auch online besucht werden.

Der Fachkongress bietet zwei Fachforen zu folgenden Themen bzw. Fragen an: Wie setzen wir Streuobst in Zukunft in Szene? Und: Wie begegnet die Streuobstpraxis aktiv dem Klimawandel?

Hier geht es zum Veranstaltungsflyer.


„Streuobstwiesen machen unsere Heimat zu dem, was sie ist – unverwechselbar. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität aber auch für unsere kulturelle Identität. Deshalb wollen wir sie schützen, indem wir ihre Bewirtschaftung fördern.“

Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg


Veranstalter sind die Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg, Hochstamm Deutschland e.V., das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und die Universität Hohenheim. Der Schwäbische Albverein gehört zu den Partnern der Veranstaltung.

 

Obstbäume gepflanzt

Die OG Sachsenheim hat in den Streuobstwiesen der Stadt Sachsenheim fünf neue Hochstämme gepflanzt. Es handelt sich dabei um altdeutsche Apfelsorten und einen Kirschbaum. Helmut Mager, Naturschutzwart der Ortsgruppe und zertifizierter Fachwart für Obstbau und Garten, kümmert sich um die Bäume.

Damit die Bäume anwachsen, wurden sie gut eingeschlämmt, und die Stämme vor Wildverbiss geschützt. Damit der Wind sie nicht umwirft, wurden Pfähle in den Boden gerammt.

Die Streuobstwiesen „Im Roden“ in Sachsenheim befinden sich in keinem guten Zustand. Zirka die Hälfte der Hochstämme ist in den vergangenen Jahren abgestorben. Der Bestand weist erhebliche Lücken auf. Der Ortsgruppe liegen die Streuobstwiesen auch deshalb am Herzen, weil die Abteilunge „Junge Familie“ dort Apfelsaft herstellt. Zudem betreuen Mager und seine Helferinnen und Helfer seit zwanzig Jahren auch zahlreiche Nistkästen der direkt am Wald gelegenen Grundstücke.

15. Landesweiter Streuobsttag Baden-Württemberg

Thema ist in diesem Jahr: „Immaterielles Kulturerbe bewahren“. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr als Online-Reihe statt. An drei Abenden werden aktuelle Entwicklungen in Praxis und Forschung vorgestellt und diskutiert.

Unter anderem geht es um die Vermarktung alter Obstsorten, den Einsatz von Drohnen und Geodaten zur Erfassung der Bestände oder um die Verwertung von Apfeltrester. Melden Sie sich jetzt an!

Die Online-Abende finden am 8., 15. und 22. Juni (donnerstags) von 19 bis 20:20 Uhr statt. Weitere Informationen zum Programm finden Sie im Flyer zur Veranstaltung.

Eine Online-Anmeldung ist über die Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg möglich. Bitte beachten Sie, dass Sie sich für jede Veranstaltung einzeln anmelden müssen. Nach der Anmeldung bekommen die Teilnehmenden einen Einwahl-Link per E-Mail zugeschickt.


Streuobstwiesen sind nicht nur wertvolle Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen, sondern ein wichtiger Teil der Kulturlandschaft und des Landschaftsbilds in Baden-Württemberg. Seit Kurzem ist der Streuobstbestand sogar als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Zahlreiche engagierte Menschen im Land sorgen dafür, dass dieser arten- und sortenreiche Lebensraum erhalten bleibt.

Derzeit gibt es rund 7,1 Millionen Streuobstbäume in Baden-Württemberg. Im Vergleich zu den Daten aus der Streuobsterhebung 2009, ergibt sich ein Rückgang von 17 Prozent in einem Jahrzehnt. Angesichts dieses Verlusts ist es umso wichtiger, relevante Akteure für den Erhalt der Streuobstbestände zu mobilisieren, Wissen rund um Sorten, Bewirtschaftung und Verwertung zu erhalten sowie Streuobstprodukte erfolgreich zu vermarkten.