In den 27 Nestern, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, gibt es derzeit rund 40 Junge. 19 davon wurden jetzt mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr in Isny und ihres Leiterwagens beringt.
Seit 2000 gibt es wieder Störche in Isny
Vor allem auf dem Festplatz in Isny fühlen sich die Störche wohl. Dort befinden sich 21 Nester, in einzelnen Bäumen brüten sogar zwei bis drei Storchenpaare. Dort war dann auch der große Einsatz des Teams Storchennest des Schwäbischen Albvereins zur Beringung. Mit der Drehleiter der Feuerwehr ging es hinauf zu den Nestern. Rund sechs Wochen alt sind die Jungstörche, wenn sie den Ring mit einer Identifikationsnummer ans Bein bekommen. Da nicht alle zur gleichen Zeit schlüpfen ergeben sich die unterschiedlichen Termine zur Beringung.
Jungtiere beringt und gewogen
Die Altstörche verlassen das Nest, wenn die Drehleiter sich nähert. Die die Jungstörche verfallen in Akinese. Das bedeutet, die geraten in eine Bewegungslosigkeit. Wenn man die Tiere dann mit einem Tuch zudeckt, beruhigt sie das sehr. Einzeln haben wir sie dann in eine Tasche gehoben, gewogen und mit einem Ring versehen. Zwischen 2,2 und 3,5kg wiegen die Jungstörche in diesem Jahr. Ein ausgewachsener Storch wiegt bis zu 4,5kg. Es darf also noch etwas Gewicht zugelegt werden. Danach wurde noch der Schnabel gereinigt, was bei den warmen Temperaturen der letzten Tage und Dank der abwechslungsreichen Futterangebot rund um Isny sehr kurz ausfiel.
Ring als Personalausweis
Doch warum wird überhaupt beringt? Der Ring ist quasi eine Art Personalausweis für die Störche. So können sie identifiziert werden. Auch aus der Entfernung. Noch ein kurzer Blick ins Nest. Alles sauber, alles tadellos? Bis auf eines. Dort fand sich Unrat, etwa ein ein Plastikhandschuh und eine leere Zigarettenschachtel, Müll den unsere Gesellschaft unachtsam in der Landschaft hinterlässt.
Störche fügen sich gut ein die Natur ein
Immer wieder gibt es auch Bedenken, ob so viele Störche an einem Ort sich nicht negativ auf andere Arten auswirken. Die Mitglieder vom Team Storchennest stehen bei der Betreuung der Tiere in enger Abstimmung mit den Naturschutzverantwortlichen der Stadt Isny und der Vogelschutzgruppe des NABU. Einen negativen Einfluss auf andere Vogelarten wie Bodenbrüter oder andere Tierarten kann bisher nicht beobachtet werden. Die Vogelpopuation im Rotmoos entwickelt sich gut. Man kann auch in diesem Jahr wieder seltene Arten wie Wachteln oder der Wachtelkönig beobachten. Gestört werden sie eher durch querfeldeinlaufende Spaziergänger oder Haustiere, nicht durch die Störche.
Störche-Paten gesucht
Nicht in allen Nestern in Isny gibt es in diesem Jahr junge Störche. Auf dem Rathaus oder der alten Gerbe war die Brut leider nicht erfolgreich. In anderen Horsten wie auf dem Funkmast der Post konnte aus technischen Gründen keine Beringung stattfinden. Für die beringten Jungstörche können Storchenliebhaber übrigens noch Patenschaften übernehmen. Bitte einfach bei der Albvereins-Ortsgruppe in Isny unter vorstand@albverein-isny.de melden.
Fernsehauftritt in der SWR-Landesschau am 27. Juni
Bei der Beringung war dieses Mal auch das Fernsehen dabei. Ein SWR-Team hat mit der Kamera genau hingeschaut. Am Mittwoch 27. Juni zwischen 18:45 und 19:30 wird der Beitrag voraussichtlich in der SWR Landesschau Baden-Württemberg ausgestrahlt. Außerdem können Storchliebhaber unter www.isny.tv das Storch-Tagebuch verfolgen, in dem wir regelmäßig über das Leben der Isnyer Störche berichten und Bilder veröffentlichen.
Jürgen Tischer, OG Isny