Einladung zum Landschaftspflegetag des Heilbronner Gaus

Der Orchideenhang im Hergstbachtal Möchmühl-Ruchsen braucht Pflege. Am Samstag, 22. Oktober, lädt das Heilbronner Gau des Schwäbischen Albvereins deshalb zu einem Landschaftspflegetag ein. Beginn ist im 9 Uhr.

Der Landschaftspflegetrupp des Vereins wird den Hang im Vorfeld mähen. Um den Boden auszumagern und den Orchideen und anderen seltenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum zu ermöglichen, muss das Mähgut den Hang herunter gerecht werden. Dort wird es von einem örtlichen Landwirt aufgeladen und weggefahren.

Für diese Aufgabe suchen wir viele fleißige Helferinnen und Helfer, die gerne zum Naturschutz beitragen. Wer eine Gabel oder einen Rechen hat, darf die gerne mitbringen. Ebenso Arbeitshandschuhe.

Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Damit wir auch genug zu Essen und zu Trinken einplanen können, bitten wir um Anmeldung bis zum 19. Oktober bei Siegbert Genzwürker, Telefon: 06298/1466 oder . Doch selbstverständlich kann man auch spontan vorbei kommen.

Schon vorab herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer!

Anfahrtsbeschreibung
Von der L1025 in Ruchsen abbiegen Richtung Hergstbachtal, Korb. Etwa 100 Meter vor dem Hang besteht die Möglichkeit das Auto abzustellen.

Herzliche Einladung zum Landschaftspflegetag im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor

2022 veranstaltet der Schwäbische Albverein wieder zusammen mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb einen Landschaftspflegetag im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor.

Wann?                       Samstag, 08. Oktober 2022
Beginn:                       9.00 Uhr
Parkmöglichkeit:    Wanderparkplatz Torfgrube, 73266 Lenningen
Treffpunkt:              Bei der Informationstafel zum Schopflocher Moor

Die Pflegemaßnahmen sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor, das dieses Jahr 80-jähriges Jubiläum hat. Durch das Entfernen von Gehölzen und Gebüsch soll der voranschreitenden Sukzession Einhalt geboten werden. Dadurch sollen auch die Streu- und Feuchtwiesen, die wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten sind, und das charakteristische Landschaftsbild bewahrt werden.

Nach Grußworten u. a. von Regierungspräsidentin Susanne Bay werden die Helfer:innen  in Gruppen eingeteilt. Vorgesehene Arbeiten sind unter anderem das Abräumen von Reisig auf den durch den Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins vorbereiteten Flächen. Der Gehölzschnitt wird herausgeschafft und gehäckselt.

Der Landschaftspflegetag im Schopflocher Moor ist ein Beispiel für wertvolle Naturschutzarbeit mit ehrenamtlichen Helfer:innen und zeigt, wie sich der Schwäbische Albverein gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb für den Erhalt des einzigen größeren Hochmoors auf der Schwäbischen Alb einsetzt.

Im Anschluss an die Arbeiten lädt das Regierungspräsidium zu einem gemeinsamen Mittagsessen und gemütlichen Beisammensitzen ins Naturschutzzentrum Schopflocher Alb ein.

Ab 14.00 Uhr besteht die Möglichkeit am Steinbruch des Naturschutzzentrums die Felspflege in Zusammenarbeit mit der Bergwacht Württemberg aus sicherer Entfernung zu beobachten. Anmeldung bitte bis spätestens 06.10. beim Naturschutzzentrum Schopflocher Alb, E-Mail: .

Wir freuen uns sehr, wenn Sie diese Veranstaltung durch Ihre Mithilfe aktiv unterstützen!

Bitte geben Sie uns bis spätestens 30. September 2022 Bescheid, ob Sie teilnehmen werden.

Schriftlich per E-Mail: oder per Post:

Schwäbischer Albverein e. V.
Referat Naturschutz
Hospitalstraße 21 b
70174 Stuttgart

P.S.: Bitte bringen Sie festes Schuhwerk/Gummistiefel und Arbeitshandschuhe mit! Geeignete Arbeitsgeräte haben wir vor Ort.

Unsensible forstliche Eingriffe im Biosphärengebiet

Das Glastal, auch Hasenbachtal genannt, westlich von Hayingen zwischen Hayingerbrücke, Schloss Ehrenfels und Wimsener Höhle ist ein landschaftliches Kleinod von nahezu unbeschreiblicher Schönheit, dazuhin ein einmaliger Lebensraum.

Idyliisches Glastal

Vor kurzem wurden im schönsten Abschnitt, und zwar in der „Pflegezone“ des Biosphärengebiets, forstliche Pflegemaßnahmen durchgeführt. Um es deutlicher zu sagen: Es wurde aufgeräumt und zu Tode gepflegt. Wanderer, Naturfreunde und Besucher zeigten sich entsetzt.

Rigoroses Abholzen

Der Naturbeauftragte Süd hat daraufhin eine Anzeige bei der Umweltmeldestelle des Landes gemacht. Das Kreisforstamt Reutlingen hat erstaunlich schnell geantwortet und versuchte abzuwiegeln: Alles sei abgesprochen und rechtens! Zur Wegesicherung hätten kranke Bäume gefällt werden müssen; wirtschaftliche Gründe hätten keine Rolle gespielt.

Großflächige Rodungen

Diese Begründungen können die „Betroffenen“ nicht überzeugen, sie wirken fadenscheinig angesichts des ziemlich rigorosen Vorgehens. Um der Verkehrssicherheit Genüge zu leisten, hätte ja ein Streifen von 20 oder 30 Metern gereicht, da hätte man nicht ganze Hänge abholzen müssen. Der ideelle Wert, die Ästhetik einer einmaligen Landschaft, fand dabei keinerlei Beachtung. Natur an sich hat in der Pflegezone des Biosphärengebiets offenbar keinen Wert. Dass ein Stück Wanderweg mit schwerem Gerät, das für diese Arbeiten angeblich unumgänglich gewesen sei, beinahe völlig zerstört worden ist – Kollateralschaden, was soll‘s. Jeder, der dieses Wegstück kannte, weiß, dass die Zusicherung, man werde alles wieder richten, eine Illusion ist.

Vertrauen in Forstbehörde erschüttert

Fazit: Es wurde mal wieder ein Stück Natur geopfert. Wenn die Pflege schon unumgänglich war, dann ist sie doch ohne jedes Feingefühl abgewickelt worden. „Nur was man kennt, das schützt man“, dieses Credo der Naturschützer wurde ad absurdum geführt. Anscheinend gibt es noch genügend Idyllen auf der Alb und man kann es sich leisten, eine davon zu opfern. Das Vertrauen von Wanderern und Naturfreunden in die Forstverwaltung, die das alles zu rechtfertigen versucht, hat damit einen schwer wieder gut zu machenden Schaden erlitten.

Manfred Hagen, Naturbeauftragter des Schwäbischen Albvereins

Neuer Balkenmäher für OG Uhingen

Die Umweltstiftung Stuttgarter Hofbräu hat der OG Uhingen einen neuen Balkenmäher spendiert. Herzlichen Dank dafür!

Den Balkenmäher wird die Ortsgruppe bei der jährlichen Wiesenmahd einsetzen. Die Uhinger setzen sich seit 1987 aktiv für den Naturschutz ein. Rund 230 Stunden ehrenamtlicher Arbeit kommen im Jahr zusammen.

Naturschutz und Wandern gehören zusammen
„Der Naturschutz ist mit Wandern und Heimatpflege ein prägendes Ziel der Vereinsarbeit des Schwäbischen Albvereins“, betonte Jürgen Fitzner, Gaunaturschutzwart des Fils-Gaus, bei der Übergabe der Maschine. Das mache auch Sinn, den nimand wandere gerne durch Industriegebiete oder kilometerlange Maisfelder. Er hob die Vielfalt und Schönheit der Natur im Filstal hervor. „Damit das so bleibt, arbeiten zahlreiche ehrenamtliche Mitglieder in ihren Ortsgruppe im Bereich Naturschutz.“

30.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit
Seit 1994 ist der Schwäbische Albverein auch anerkannter Naturschutzverband. Der Natur- und Artenschutz ist seitdem eine Säule der Vereinsarbeit und wird vor allem durch den hauptamtlichen Landschaftspflegetrupp und rund 450 ehrenamtliche Naturschutzwarte voran getrieben. 2019 haben die Ehrenamtlichen gut 30.000 Arbeitsstunden für den Naturschutz geleistet. Im Corona-Jahr 2020 waren es aufgrund von Kontaktbeschränkungen etwas weniger.

 

Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht“ – Jetzt teilnehmen!

Ihre Ortsgruppe engagiert sich in vorbildlicher Weise für die biologische Vielfalt? Sie pflegen Wacholderheiden, Obstbaumwiesen, Hecken oder Mähdern? Dann bewerben Sie sich jetzt beim Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht“.

Mit dem Wettbewerb will das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Kooperationen sowie Projekte und Maßnahmen auszeichnen, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt im Land dienen.

Wer kann mitmachen?

Bewerben können sich engagierte Kommunen, Landwirtinnen und Landwirte, Vereine wie der Schwäbische Albverein und seine Ortsgruppen, Imkerinnen und Imker, Streuobstwiesenbewirtschaftende, Jägerinnen und Jäger, Unternehmen sowie Naturinteressierte, privat engagierte Gruppen, Schulen und Kindertagesstätten – also alle, die sich für eine bunt blühende und vielfältige Kommune und Landschaft einsetzen. Bis zum 31. Dezember können Projekt- und Maßnahmenbeschreibungen bzw. Fotobeiträge eingereicht werden.

Fachjury wählt Preisträger aus

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern der Land- und Forstwirtschaft sowie des Naturschutzes, der Kommunalen Landesverbände, der Wissenschaft und der Verwaltung. Bei der Bewertung durch die Fachjury liegt der Fokus auf der Gesamtkonzeption des Vorhabens. Bewertet werden zudem die Zusammenarbeit mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen, der Umfang der ergriffenen Maßnahmen, die Öffentlichkeitsarbeit, der Umweltbildungsaspekt, die Dauerhaftigkeit der ergriffenen Maßnahmen sowie fachliche Aspekte.

Dotiert ist der Wettbewerb mit insgesamt 25.000 Euro. Die Preisverleihung findet im Sommer 2021 statt.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Wettbewerb sowie die Bewerbungsunterlagen.

Zustand des Waldes besorgniserregend

Naturschutzwart Manfred Hagen vom Schwäbischen Albverein ist alarmiert: „Wir müssen endlich weg von Monokulturen hin zu naturnahen Mischwäldern“, fordert er anlässlich des Tags des Waldes am 21. März.

   

Weg von Monokulturen, hin zu naturnahen Mischwäldern

Baden-Württemberg zählt mit rund 14.000 Quadratkilometer Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland. Das entspricht gut 38 Prozent der Landesfläche. Im Waldzustandsbericht der Landesregierung für 2019 werden 43 Prozent davon als „stark geschädigt“ eingestuft. Monokulturen sind besonders anfällig bei Stürmen und Schädlingsbefall. Die zunehmende Trockenheit bedingt durch den Klimawandel werten Wissenschaftler zudem ein deutliches Signal dafür, dass es mehr Vielfalt braucht.

Erhöhte Vorsicht beim Aufenthalt in Wäldern nötig

Was bedeutet das für Wanderer? Zum einen, dass sie künftig vorsichtiger sein müssen beim Waldspaziergang. Die vielen Stürme in den vergangenen Wochen und der starke Borkenkäferbefall bedingt durch zwei sehr trockene und heiße Sommer haben auch den Wälder in Baden-Württemberg stark zu schaffen gemacht. Aufgrund der Vorschädigung vieler Bäume sei mit Brüchen zu rechnen, warnt Albereinspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß. Zum anderen gebe es Beeinträchtigung beim Zugang zu Wanderwegen aufgrund von verstärkte Waldarbeiten und Umforstungsmaßnahmen.

Naturschutzbeauftragter Manfred Hagen fordert von Wanderern und Erholungssuchenden außerdem, ihre Sichtweise auf den Wald zu überprüfen. Hierzulande hätten die Menschen gerne einen „aufgeräumten Wald“ oder einen Park. Gesunde, naturnahe Wälder sind aber unordentlich. „Es gibt dann eben auch Dickicht oder herumliegende Äste“, betont er.

Artenrückgang auch in den Wäldern alarmierend

Besonders besorgt ist Manfred Hagen über den Rückgang von Insektenarten in den hiesigen Wäldern. „Bisher dachte man immer, das Artensterben betreffe die Wälder weniger als Wiesen und Ackerflächen“, sagt er. Dem sei allerdings nicht so. Hagen verweist auf eine Studie zum Artensterben, die die Technische Universität München hat im vergangenen Herbst veröffentlicht hat. Dafür seien unter anderem auch Flächen auf der Schwäbischen Alb untersucht worden. Das Ergebnis ist erschreckend: Die Biomasse an Insekten in den Wäldern ist seit 2009 um 41 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Arten um 36 Prozent. „Es besteht dringender Handlungsbedarf!“, betont Hagen und widerholt die Forderung, die Naturschutzverbände schon seit längerem stellen: „Wir brauchen ein Umdenken in der Forstwirtschaft.“

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