Einladung zum Landschaftspflegetag des Heilbronner Gaus

Der Orchideenhang im Hergstbachtal Möchmühl-Ruchsen braucht Pflege. Am Samstag, 22. Oktober, lädt das Heilbronner Gau des Schwäbischen Albvereins deshalb zu einem Landschaftspflegetag ein. Beginn ist im 9 Uhr.

Der Landschaftspflegetrupp des Vereins wird den Hang im Vorfeld mähen. Um den Boden auszumagern und den Orchideen und anderen seltenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum zu ermöglichen, muss das Mähgut den Hang herunter gerecht werden. Dort wird es von einem örtlichen Landwirt aufgeladen und weggefahren.

Für diese Aufgabe suchen wir viele fleißige Helferinnen und Helfer, die gerne zum Naturschutz beitragen. Wer eine Gabel oder einen Rechen hat, darf die gerne mitbringen. Ebenso Arbeitshandschuhe.

Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Damit wir auch genug zu Essen und zu Trinken einplanen können, bitten wir um Anmeldung bis zum 19. Oktober bei Siegbert Genzwürker, Telefon: 06298/1466 oder . Doch selbstverständlich kann man auch spontan vorbei kommen.

Schon vorab herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer!

Anfahrtsbeschreibung
Von der L1025 in Ruchsen abbiegen Richtung Hergstbachtal, Korb. Etwa 100 Meter vor dem Hang besteht die Möglichkeit das Auto abzustellen.

Landschaftspflegetag im Schopflocher Moor

Mehr als 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren am Samstag, 8. Oktober, im Schopflocher Moor aktiv. Muskeln waren gefragt beim Abräumen von Gehölz und dem Zusammenrechen von Gras und Zweigen. Danke an alle, die dabei waren!

Muskelkraft war gefragt beim Landschaftspflegetag im Schopflocher Moor.

Vor 80 Jahren ist das Schopflocher Moor unter Naturschutz gestellt worden. Mitten im  Zweiten Weltkrieg wollte man in die Zukunft schauen und ein wertvolles, artenreiches Gebiet für die nachfolgenden Generationen schützen. „Es ist gerade in Krisenzeitn wichtig, ein Zeichen zu setzen“, betonte Ulrike Möck, die im Regierungspräsidium Stuttgart den Bereich Naturschutz und Landschaftspflege leitet. Gemeinsam mit Albvereinspräsident Dr. Hans-Urlich Rauchfuß, dem Esslinger Landrat Heinz Einiger und Schopflochs Bürgermeister Thomas Staubizer dankte sie allen Helferinnen und Helfern für das Engagement im Schopflocher Moor.

Und es gab in der Tat viel zu tun. Die ganze Woche schon hatte der fünfköpfige Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins unter der Leitung von Jörg Desecker vorgearbeitet. Vor allem das Weidengehölz musste zurückgeschnitten werden. Es handelt sich um eine typische Gehölzart für diese Gegend. Wird sie jedoch nicht in Schach gehalten, wuchert sie das Moor zu. Sukzession nennen das die Fachleute. Das gilt es zu verhindern, um die Streu- und Feuchtwiesen, die wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten sind, und das charakteristische Landschaftsbild zu erhalten.

 

Ulrike Möck vom Regierungspräsidium und die Naturschutzreferentinnen des Schwäbischen Albvereins, Meike Rau und Katharina Heine packten auch tatkräftig mit an.

In mehreren Gruppen, mit Arbeitshandschuhen, Rechen und Gabeln ausgerüstet, machten sich die Helferinnen und Helfer an die Arbeit. Grasschnitt, kleinere Äste und Zweige mussten zusammengerecht und genau wie das Weidengehölz in Handarbeit aus dem Feuchtgebiet geschafft und am Rand des Moors aufgestapelt werden. Dort wurde es dann aufgeladen und mit Traktoren weggefahren. Etwa drei Stunden und 40 große Wägen später war die Arbeit es geschafft.

Den Pflegeeinsatz im Schopflocher Moor gibt es in dieser Form schon seit 1997. Schwäbischer Albverein, das Naturschutzzentrum Schopflocher Moor und das Regierungspräsidium arbeiten hier Hand in Hand. Doch ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre ein solcher Einsatz nicht möglich. Neben vielen altgedienten Naturschützerinnen und Naturschützern des Schwäbischen Albvereins gab es in diesem Jahr auch viele neue, junge Gesichter. Studierende von den Hochschulen in Nürtingen und Ludwigsburg packten kräftig mit an. Herzlichen Dank dafür!


Einzigartiges Naturschutzgebiet auf der Schwäbischen Alb

Das Schopflocher Moor ist das einzige Hochmoor auf der Schwäbischen Alb. Bereits vor 18 Millionen Jahren war die Torfgrube bei Schopfloch als Folge des Vulkanismus auf der Alb entstanden. Die Schlotfüllung eines alten Vulkanschlots war schneller verwittert als die harte Kalkgesteinumgebung. In der Mulde bildete sich eine Lehmschicht, auf der Millionen Jahre später ein See entstand, der nach und nach verlandete.

Durch die Torfstecherei und Entwässerung war das Moor bald in seiner Existenz gefährdet. Der Schwäbische Albverein erwarb große Teile des Gebiets im Jahr 1931, um es vor der weiteren Zerstörung zu schützen. 1942 wurde es dann dann zum Naturschutzgebiet. Heute umfasst die geschützte Fläche etwa 76 Hektar, auf der viele geschützte Pflanzen und Tiere leben. Besucherinnen und Besucher können das Schopflocher Moor auf einem Bohlenweg durchqueren, der bis zum Frühjahr 2023 komplett erneuert sein soll.

Um das Schopflocher Moor langfristig zu erhalten, hat der Albverein In den vergangenen Jahren intensiv an einer Wiedervernässung gearbeitet. Der Landschaftspflegetrupp hat dafür ehemalige Entwässerungsgräben mit Holzbohlen verschlossen, um wieder mehr Wasser im Naturschutzgebiet zu halten. „Das ist besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels. Das Schopflocher Moor ist ein Hochmoor und damit von Niederschlägen abhängig“, erklärt Meike Rau, Naturschutzreferentin des Schwäbischen Albvereins. „Das Ökosystem reagiert deshalb besonders auf den Temperaturanstieg und die Trockenheit in den heißen Sommermonaten, wie wir sie in den vergangenen Jahren erlebt haben.“

 

Neuer Lebensraum für Frösche, Kröten und Libellen

Die Albvereins-Gruppe Betzingen betreut seit über 30 Jahren ein etwa 30 Ar großes Grundstück im Guckental. Das idyllische Tal grenzt an das Naturschutzgebiet Listhof bei Reutlingen. Im September arbeiteten die Ehrenamtlichen massiv an der Vernässung des Gebiets.

Über die Jahre ist durch kontinuierliche Renaturierungsarbeit ein abwechslungsreiches Feuchtbiotop mit Tümpeln und Wiesenbereichen entstanden. Allerdings haben auch hier die trockenen Sommer der letzten Jahre ihre Spuren hinterlassen. Durch die zunehmende Verlandung des größten Tümpels hatten Frösche und andere Tiere zuletzt kaum noch Laichmöglichkeiten. Deshalb war nun ein massiver Eingriff notwendig.

Mit finanzieller Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde wurde das Kleingewässer im September ausgebaggert und für Amphibien und Libellen wieder hergerichtet. Fünf ehrenamtliche Helfer der Ortsgruppe Betzingen waren zwei Tage lang im Einsatz. Etwas Handarbeit bleibt noch zu tun.

Dank des Regens in den vergangenen Wochen ist der Wasserspiegel im Tümpel wieder gestiegen. Nach einem hoffentlich regenreichen Winter wartet man beim Schwäbischen Albverein Betzingen gespannt, welche Tiere sich im Frühjahr wieder im Tümpel einfinden.

 

Herzliche Einladung zum Landschaftspflegetag im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor

2022 veranstaltet der Schwäbische Albverein wieder zusammen mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb einen Landschaftspflegetag im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor.

Wann?                       Samstag, 08. Oktober 2022
Beginn:                       9.00 Uhr
Parkmöglichkeit:    Wanderparkplatz Torfgrube, 73266 Lenningen
Treffpunkt:              Bei der Informationstafel zum Schopflocher Moor

Die Pflegemaßnahmen sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor, das dieses Jahr 80-jähriges Jubiläum hat. Durch das Entfernen von Gehölzen und Gebüsch soll der voranschreitenden Sukzession Einhalt geboten werden. Dadurch sollen auch die Streu- und Feuchtwiesen, die wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten sind, und das charakteristische Landschaftsbild bewahrt werden.

Nach Grußworten u. a. von Regierungspräsidentin Susanne Bay werden die Helfer:innen  in Gruppen eingeteilt. Vorgesehene Arbeiten sind unter anderem das Abräumen von Reisig auf den durch den Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins vorbereiteten Flächen. Der Gehölzschnitt wird herausgeschafft und gehäckselt.

Der Landschaftspflegetag im Schopflocher Moor ist ein Beispiel für wertvolle Naturschutzarbeit mit ehrenamtlichen Helfer:innen und zeigt, wie sich der Schwäbische Albverein gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb für den Erhalt des einzigen größeren Hochmoors auf der Schwäbischen Alb einsetzt.

Im Anschluss an die Arbeiten lädt das Regierungspräsidium zu einem gemeinsamen Mittagsessen und gemütlichen Beisammensitzen ins Naturschutzzentrum Schopflocher Alb ein.

Ab 14.00 Uhr besteht die Möglichkeit am Steinbruch des Naturschutzzentrums die Felspflege in Zusammenarbeit mit der Bergwacht Württemberg aus sicherer Entfernung zu beobachten. Anmeldung bitte bis spätestens 06.10. beim Naturschutzzentrum Schopflocher Alb, E-Mail: .

Wir freuen uns sehr, wenn Sie diese Veranstaltung durch Ihre Mithilfe aktiv unterstützen!

Bitte geben Sie uns bis spätestens 30. September 2022 Bescheid, ob Sie teilnehmen werden.

Schriftlich per E-Mail: oder per Post:

Schwäbischer Albverein e. V.
Referat Naturschutz
Hospitalstraße 21 b
70174 Stuttgart

P.S.: Bitte bringen Sie festes Schuhwerk/Gummistiefel und Arbeitshandschuhe mit! Geeignete Arbeitsgeräte haben wir vor Ort.

Einladung zum Landschaftspflegetag am Füllmenbacher Hofberg

Silberdisteln kennen die meisten. Wer aber auch wissen will, wo Golddisteln wachsen, der ist beim Pflegeeinsatz des Schwäbischen Albvereins am 24. September 2022 am Füllmenbacher Hofberg bei Diefenbach genau richtig.

„Es ist nun zum 32. Mal, dass der Stromberggau des Schwäbischen Albvereins das Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg bei Diefenbach pflegt. Ich lade alle, die sich aktiv für den Umweltschutz engagieren möchten, zu unserem Arbeitseinsatz am 24. September 2022 ein“, so Ulrich Gommel aus Lomersheim. Er ist der Gaunaturschutzwart vom westlichen Teil des Stromberggaus.

Um 9 Uhr treffen sich alle Helferinnen und Helfer am Fuße des Hofbergs an der Wengerterhütte. Parkmöglichkeiten bestehen auf dem Wanderparkplatz am Ausgang des Waldes. Dort wo es links zu den Jugendhäusern geht. Die Aufgabe besteht dann darin, das Mähgut auf Planen zu verladen und die Planen an den unteren Rand des Bergsporns zu ziehen. Dort wird es von einem Landwirt aufgeladen und der Kompostierung zugeführt.

Die Mahd des rund vier Hektar großen Areals erfolgt bereits vorher durch den hauptamtlichen Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins. Mit einem schweren Balkenmäher und Motorsensen mähen die Profis den Aufwuchs, der dieses Jahr nicht so intensiv ist, da es eine lange Dürreperiode gab. Jörg Dessecker, der Leiter des Pflegetrupps: „Das steile Gelände erfordert schon einiges an Einsatz. Aber es gibt auch flacherere Flächen, wo die Helferinnen und Helfer, die nicht mehr so fit sind, sich nützlich machen können.“

Das Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg ist bekannt für seine Orchideen, weshalb er oft an schönen Sommertagen geradezu überrannt wurde, so dass das Regierungspräsidium Karlsruhe als Obere Naturschutzbehörde Schranken anbringen musste. 31 Vogelarten sind dort nachgewiesen. Einzigartig ist die Schmetterlingsvielfalt. Vom Biotoptyp her handelt es sich bei dem Gelände vor allem um Halbmager-und Magerrasen, Trockenmauern und Streuobstwiesen.

Wer mithelfen will, kann gerne Heugabel und Heurechen mitbringen. Dieses Werkzeug wird aber auch gestellt. Ebenso wie Schutzhandschuhe. Für die Schaffenden gibt es während der Pflege ein Vesper und Getränke. Erforderlich ist gutes Schuhwerk. Beendet wird die Aktion mit einem herzhaften kostenlosen Mittagessen.

Zu der Veranstaltung ist eine Anmeldung bei Ulrich Gommel unter der Telefonnummer: 07041/864615 oder per e-mail: erforderilch.

 

 

 

Naturschutzprojekte des Schwäbischen Albvereins ausgezeichnet

Der Schwäbische Albverein gehört auch in diesem Jahr wieder zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“. Unter anderem wurden Projekte im Heuberg-Baar-Gau, im Erms-Gau und im Teck-Neuffen-Gau ausgezeichent.

Pflege artenreicher Wiesen rund um die Burgruine Sperberseck

Die Ortsgruppe Böhringen des Schwäbischen Albvereins gehört zu den diesjährigen Gewinnern des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“. Die Ortsgruppe Pflegt hochwertigee Wiesen im Bereich einer Waldlichtung. Dadurch wird nicht nur ein wichtiger Standort selten gewordener Pflanzen erhalten, sondern auch Kultur- und Heimatgeschichte rund um die Burgruine Sperberseck bewahrt. Ein Projekt das mit einem Förderpreis in Höhe von 4.000 Euro gewürdigt wird. Damit kann ein dringend erforderlicher Balkenmäher als Ersatz für das in die Jahre gekommene, immer wieder von technischen Defekten ausgefallene Gerät angeschafft werden.

v.l.n.r.: Erich Huber (Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Böhringen), Bürgermeisterin Anja Sauer, Martin Sigel (EDEKA Sigel), Jutta Brandenburg (Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Böhringen) und Michaela Meyer (EDEKA Südwest).

Artenschutz im Naturschutzgebiet Neuffener Heide

2.000 Euro ging in das Teck-Neuffen-Gau für den Erhalt des Naturschutzgebiets Neuffener Heide. Sie ist eine artenreiches und ökologisch wertvolle Fläche. Seit 1978 steht die Neuffener Heide unter Naturschutz. „Einige Jahre später haben wir vom Albverein die Pflege des Gebiets übernommen“, berichtet Richard Haussmann, Gaunaturschutzwart im Teck-Neuffen-Gau. Zum Erhalt der Artenvielfalt führt er gemeinsam mit Ehrenamtlichen unter Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern sowie Azubis dort Pflegemaßnahmen durch. Besonders wichtig sei es, berichtet er, die Flächen durch Rückschnitt und Rodung offen zu halten. Auf den freien Flächen wachsen Kräuter und Blumen. Insekten tummeln sich auf den Wiesen. Vögel und Kleintiere finden hier einen Lebensraum. Solche Flächen sind wichtig für die Wiederausbreitung von vom Aussterben bedrohter Arten, wenn in den nächsten Jahren – wie von der Landesregierung angekündigt – neue Biotopflächen angelegt werden.

v.l.n.r: Sebastian Kompauer von Edeka, Hannelore Haußmann und Norberg Rumberger, von der Ortsgruppe Owen, Gaunaturschutzwart Richard Haußmann, Albvereins-Vize-Präsidentin Regine Erb, Gunter Ehni, Natalie Mair, Referentin für Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest und Marktleiter Martin Sigel.

Erhalt der Biotope im Eschach- Fischbach- und Teufenbachtal

Einen Förderpreis über 1.000 Euro erhielt Siegfried Harr, Gaunaturschutzwart des Heuberg-Baar-Gaus. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen setzt er sich seit Jahrzehnten für die Biotopvernetzung durch Erhaltung und Neuanlagen von schützenswerten Biotopen im Eschach-,Fischbach- und Teufenbachtal und Nebentälern in den Landkreisen Rottweil und Schwarzwald-Baar ein. Die symbolische Scheckübergabe fand in einem wertvollen, von Harr seit 20 Jahren gepflegten Biotop statt, dem Schonwald „Breitwiesenwald“ im Zimmener Ortsteil Horgen.

Besondere Anerkennung erhielt Harr für die Pflege einens Steilhangs, der durch den Orkan Lothar 1999 quasi entwaldet wurde. Heute sei er ein ein Lebensraum für viele vom Aussterben bedrohten Schmetterlinge und Insekten dient. Dieses Biotop soll mit weiteren zehn Flächen im Rahmen der  „Erweiterung landesweiten Biotopverbunds“ vergrößert werden.

v.l.n.r. Klaus Butschle, Gauvorsitzender Heuberg-Baar, Walter Bühler von NatureLife International, Otmar Riedmüller, Kreisjägermeister und LP-Helfer, Franz Bob (LP-Hlfer), vorne: Natalie Mair, EDEKA-Südwest, Siegfried Harr, Zimmerns Bürgermeisterin Carmen Merz, Marion Haller.Maier, EDEKA-Culinara Rottweil mit symbolischem Scheck und Gerhard Burkard (LP-Helfer)

Das Wettbewerb „Unsere Heimat und Natur“ wird von EDEKA Südwest und die Stiftung NatureLife-International durchgeführt. Gefördert werden engagierte Naturschutzprojekte in der Region.

Albvereins-OG Bonlanden gewinnt Kulturlandschaftspreis 2022

Seit über 65 Jahren kümmern sich die Mitglieder der OG Bonlanden um die Wacholderheide Haberschlai bei Bonlanden. Für dieses ehrenamtliche Engagement erhält die OG Bonlanden als einer der Preisträger des Kulturlandschaftspreises 2022 ein Preisgeld von 1.500 Euro.

Herzlichen Glückwunsch!

Die Wacholderheide Haberlai ist für die Fildern ganz außergewöhnliches und inzwischen als Naturdenkmal ausgewiesenes Stück Kulturlandschaft. Lange Jahre gingen die Ehrenamtlichen dort zunächst mit Entbuschungs-Aktionen und jährlicher Pflegemahd ans Werk. Seit 2017 beweidet eine eigens angeschaffte Herde von Kamerunschafen und Burenziegen die Fläche. Sie erhalten das artenreiche Kleinod in der Filderlandschaft auch für nachfolgende Generationen.

Der Kulturlandschaftspreis wird jedes Jahr vom Schwäbischen Heimatbund und dem Sparkassenverband Baden-Württemberg ausgeschrieben und ist mit über 10.000 Euro dotiert. Weiterhin gibt es die Kategorie Jugend-Kulturlandschaftspreis und einen Sonderpreis „Kleindenkmale“.

Informationen zu allen Preisträgern finden Sie unter https://schwaebischer-heimatbund.de/die-traeger-des-kulturlandschaftspreises-2022/

75 Aktionen zum 1. „Tag der Artenvielfalt“ in Baden-Württemberg

Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) hat den 26. Juni zum „Tag der Artenvielfalt“ erklärt. Aus diesem Grund veranstalten am letzten Juni-Wochenende Vereine und Organisationen in Baden-Württemberg Exkursionen, Vorträge und Naturerlebnis-Aktionen. Sie wollen die Schönheit und den Reichtum der Artenvielfalt vor der eigenen Haustür in den Fokus rücken. Der Schwäbische Albverein unterstützt als Mitglied des LNV diese Aktion.

„Tag für Tag gehen wir alle achtlos an unzähligen faszinierenden Tier- und Pflanzenarten vorbei. Am ‚Tag der Artenvielfalt‘ wollen wir ganz bewusst hinschauen und uns vom Reichtum der Natur verzaubern lassen“, sagt der LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner. „An jedem letzten Sonntag im Juni sollen zukünftig in ganz Baden-Württemberg die Menschen die Faszination unserer vielfältigen Natur erleben können.“

Die einzelnen Veranstaltungen hat der LNV unter www.tag-der-artenvielfalt-bw.de zusammengestellt. Die Bandbreite ist groß: So gibt es zum Beispiel beim Schwarzwaldverein Kenzingen eine Theateraufführung zum Auerhuhn, eine Fledermausexkursion und verschiedene naturkundliche Spaziergänge. Die Naturfreunde Öhringen gehen auf Insektenexpedition und das Umweltzentrum Schwarzwald Baar Neckar erkundet mit Interessierten das Moorgebiet Schwenninger Moos. Rund 30 Veranstaltungen finden allein in Mannheim unter dem Dach des „Tags der Artenvielfalt“ statt – wenn auch erst zwei Wochen später am 9. und 10. Juli.

Der Tag der Artenvielfalt ist Bestandteil der Initiative Artenkenntnis des LNV. Deren Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann übernommen. Der Tag der Artenvielfalt 2022 wird unterstützt durch die Stuttgarter Hofbräu Umweltstiftung.

Hintergrund: Andere Gedenktage

Der Welttag des Artenschutzes wird jedes Jahr am 3. März begangen, um an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens am 3. März 1973 zu erinnern. Die UNESCO ruft am 22. Mai den Welttag der biologischen Vielfalt aus. Er erinnert daran, dass am 22. Mai 1992 das UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt verabschiedet wurde.

In Deutschland werden diese Tage jedoch kaum begangen – auch weil sie so früh im Jahr liegen, dass sich viele Arten und Lebensräume noch nicht richtig erleben lassen. Mit dem neuen Tag der Artenvielfalt inmitten der sommerlichen Vegetationsperiode möchte der LNV das Potenzial der Artenvielfalt als Veranstaltungsthema voll ausschöpfen und so den Artenreichtum in den Fokus des öffentlichen Interesses stellen.

 

Bohlenweg durch das Schopflocher Moor wird erneuert

Noch in der zweiten Märzhälfte beginnen die Arbeiten am Bohlenweg im Schopflocher Moor. Der Rund 500 Meter lange und mehr als 40 Jahre alte Weg ist in die Jahre gekommen und nicht mehr sicher zu begehen.

In einem ersten Abschnitt erneuern die Pflegetrupps des Schwäbischen Albvereins und des Regierungspräsidiums Stuttgart den ersten Abschnitt zwischen Lehrteich und Moorwäldchen. Je nach Witterung folgt im kommenden Herbst oder im Frühjahr 2023 der zweite Abschnitt. Während der Bauzeit ist der Weg durch das Moor gesperrt. Auch der Lehrteich ist nicht zugänglich.

Der Bohlenweg ermöglicht den jährlich bis zu 70.000 Besucherinnen und Besuchern, trockenen Fußes durch das einzige Hochmoor auf der Schwäbischen Alb zu wandern und so Pflanzen und Tiere zu beobachten. Jedoch musste er in den letzten Jahren immer wieder ausgebessert werden und ist auch für Rollstuhlfahrende nur noch schwer befahrbar. Die beteiligten Partner – Regierungspräsidium Stuttgart, Schwäbischer Albverein, Landkreis Esslingen, Heinz-Dangel-Stiftung und Naturschutzzentrum Schopflocher Alb – haben sich daher darauf geeinigt, den Weg komplett zu erneuern. Die alten Eisenbahnschwellen werden entfernt und durch unbehandelte Eichenholzschwellen, die sich gut in die Natur einfügen werden, ersetzt.

Da der Bohlenweg der Kreuzotter als Versteckmöglichkeit und als Ort zum Sonnenbaden dient, wurden bereits im Vorfeld Ausweichhabitate für die Kreuzotter geschaffen. Aus Fichtenstämmen, Holzhackschnitzeln und Erde wurden vom Pflegetrupp des Regierungspräsidiums sogenannte „Stammholzstapel“ errichtet, die der Kreuzotter ein Ausweichen ermöglichen sollen. Die Kreuzotter gibt außerdem den konkreten Bauablauf vor, denn nur während ihrer Aktivitätsphasen, in denen sie flüchten kann, darf gebaut werden.

Hintergrundinformationen:

Das Schopflocher Moor ist auf dem Untergrund eines 17 Millionen Jahre alten Vulkanschlots entstanden. Durch Verwitterung entstand eine flache Mulde, in der sich über einer Lehmschicht Wasser staute und einen See bildete. Durch allmähliches Verlanden und durch das Wachstum von Torfmoosen entwickelte sich ein Hochmoor. Bis 1784 war das Moor nahezu unberührt. Dann begann der Mensch es zu entwässern und Torf zu stechen. Erst 1931, als von dem einstigen Moor nur noch zwei kleine Torfhügel übrig waren, wurde der Torfabbau verboten, nachdem weite Teile des Moores mit staatlicher Unterstützung vom Schwäbischen Albverein aufgekauft werden konnten. Trotz der Eingriffe ist das Moor biologisch und wissenschaftlich sehr wertvoll. 1942 – vor genau 80 Jahren – erklärte das Württembergische Kultministerium das Schopflocher Moor zum Naturschutzgebiet, um die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten und den Moorrest für wissenschaftliche Untersuchungen (Pollenanalyse) zu sichern. Im Jahr 1976 unternahm der Schwäbische Albverein erste Besucherlenkungsmaßnahmen, um das Gebiet zugänglich zu halten und zugleich zu schützen. Heute besteht das „Moor“ aus einem Wäldchen, Feuchtwiesen und kleinen Wasserflächen. 278 verschiedene Pflanzenarten kommen vor, darunter Wollgras, Blutwurz und die Orchideenart Breitblättriges Knabenkraut. Sumpfrohrsänger, Weidenmeise, Kreuzotter, Eidechsen, Molche, Libellen und Schmetterlinge sind hier zuhause.

Der Schwäbischen Albverein, dem große Teile des Naturschutzgebiets gehören, und das nur wenige Kilometer entfernte Naturschutzzentrum Schopflocher Alb kümmern sich in Absprache mit dem Regierungspräsidium und dem Landratsamt Esslingen um die Pflege und den Erhalt des Hochmoors. Dazu gehören Maßnahmen zur Landschaftspflege, zum Biotop- und Artenschutz und zur Besucherlenkung. Das Naturschutzzentrum bietet auch Exkursionen in die Natur, Vorträge, Fortbildungen, Bücher, Broschüren und Wanderkarten.

Naturschutz vor der Haustüre

Zum Tag des Artenschutzes am 3. März ruft der Schwäbische Albverein dazu auf, mit dem Artenschutz vor der eigenen Haustüre anzufangen. „Jeder und jede einzelne kann etwas gegen die Verarmung der Natur und für mehr Artenvielfalt tun“, betont Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Schwäbischen Albvereins, „sei es im eigenen Garten, auf der Streuobstwiese oder auf Terrasse und Balkon.“

Mit seiner neuen Broschüre „Naturschutz vor der Haustüre“ gibt der Schwäbische Albverein Tipps, wie im eigenen Garten statt Zierrasen und Schotterflächen artenreiche Lebensräume entstehen können. In dem Heft finden sich Bauanleitungen etwa für Nistkästen oder Behausungen für Wildbienen und Hummeln, Tipps zum Anlegen von naturnahen Gärten, Trockenmauern und Hecken oder zur Pflege von Streuobstwiesen. Dazu gibt es QR-Codes mit Links zu weiterführenden Informationen.

Die Broschüre „Naturschutz vor der Haustüre“ ist kostenlos. Sie ist gedruckt und als Download erhältlich unter https://natur-umwelt.albverein.net/publikationen/naturschutz-vor-der-haustuere/

Mit Nisthilfen und Tränken für Vögel, Insektenhotels, der Anlage eines Gartenteichs und einer naturnahen Gartengestaltung mit Blumenwiesen, wilden Ecken, heimischen Gehölzen und dem Verzicht auf künstlichen Dünger und Gift im Garten lässt sich auch auf kleinen Flächen Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren schaffen. Ein Plus für den Menschen: So entstehen auch lauschige Plätzchen für die eigene Erholung.

Der Schwäbische Albverein setzt sich als anerkannter Naturschutzverband für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt ein. Er besitzt gut 163 Hektar Naturschutzflächen wie Wacholderheiden, artenreiche Blumenwiesen und wertvolle Feuchtgebiete. Als einziger Naturschutzverband in Baden-Württemberg unterhält der Verein einen hauptamtlichen Landschaftspflegetrupp. Dieser pflegt – unterstützt von hunderten Ehrenamtlichen – vereinseigene und kommunale Naturschutzflächen.