Stiftung gibt 800 Euro für Nisthilfen

Die Stiftung „Franz und Rosina Greiling“ unterstützt Naturschutzmaßnahmen der Albvereins-Ortsgruppe Sachsenheim.

Im Rahmen ihrer Patenschaft für die städtischen Streuobstwiesen „Im Roden“ hat der Verein dort Nisthilfen für Vögel und Insekten aufgehängt. Diese sind mittlerweile etwas in die Jahre gekommen und müssen schrittweise erneuert werden. Gleiches gilt auch für die Nisthilfen der Stadt im Mettertal unterhalb der ehemaligen Kläranlage in Kleinsachsenheim.

Sachsenheimer aktiv im Naturschutz

Helmut Mager, der Naturschutzwart OG Sachsenheim, wandte sich für eine Finanzierung der Nisthilfen an die „Stiftung Franz und Rosina Greiling“ in Stuttgart. Die Stiftung wurde 2013 gegründet. Ihre Gründer, Franz und Rosina Greiling, sind von jeher dem Naturschutz sehr verbunden. Zweck ihrer Stiftung ist die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die Sicherung von für den Naturschutz bedeutsame Flächen durch Erwerb oder Pacht sowie die Pflege und Verbesserung, Kennzeichnung und Beschilderung von Wanderwegen durch ehrenamtliche Kräfte des Schwäbischen Albvereins. Der Vorstand der Stiftung sowie ihr Kuratorium bewilligte 800 Euro für die Naturschutzarbeit der Sachsenheimer. Besonders würdigten die Gremien dabei das schon über viele Jahre konstant große Engagement der Albvereinsortsgruppe im praktischen Naturschutz.

Familiengruppe hilft beim Aufhängen

Im Herbst sollen die Nisthilfen auf den betroffenen Flächen nun ausgetauscht werden – gemeinsam mit der Abteilung „Junge Familie“ der Ortsgruppe. Gerade die Kinder seien immer sehr interessiert daran, wer in den Vogel-Behausungen dann brütet, heißt es bei den Verantwortlichen. Hergestellt werden die Nisthilfen in den Schreinereiwerkstätten der Justizvollzugsanstalten in Bruchsal und Heimsheim. Darüber hinaus hat Helmut Mager beim NABU Vaihingen Nisthilfen bestellt.

Tag der Artenvielfalt: Obstbaumwiesen als Biotope schützen

Anlässlich des Internationalen Tags der Artenvielfalt am 22. Mai fordert der Schwäbische Albverein Obstbaumwiesen stärker zu schützen und im Naturschutzgesetz als „Geschützte Biotope“ zu verankern.

„Obstbaumwiesen bilden nicht nur wichtige und schön anzusehende Grüngürtel um Ortschaften, sondern sind vor allem auch wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Wiesenpflanzen, Kleinsäugern, Vögeln und Insekten“, betont die Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Schwäbischen Albvereins. Mit einer Aufnahme ins Naturschutzgesetz wären für Kommunen und Grundstücksbesitzer auch finanzielle Anreize wie Zuschüsse zur Erhaltung und Pflege wichtiger Bestände verbunden.

Artenreiche Lebensräume gefährdert

Obstbaumwiesen, häufig auch „Streuobstwiesen“ genannt, haben in Baden-Württemberg eine lange Tradition. Ab dem 15. und 16. Jahrhundert begann man Obstbäume in der Landschaft zu „streuen“, daher stammt der Begriff „Streuobstwiese“. Obstbaumwiesen gehören mit bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Europas. Bedingt durch den Bau von Straßen, Gewerbe- und Wohngebieten sowie einer Umnutzung der Flächen und die damit verbundene Zerschneidung der Landschaft haben sich die Bestände seit den 1960er Jahren fast halbiert.

„Viele Obstbaumwiesen werden außerdem nicht mehr fachgerecht bewirtschaftet“, beklagt Heine. „Ihre Pflege ist zeitaufwändig und macht viel Arbeit. Das ist vielen Besitzer aus Altersgründen oft zu viel.“ Bei den nachfolgenden Generationen fehle oft das Wissen, die Zeit und das Engagement die Obstbaumwiesen so zu betreuen, dass diese Biotope auch langfristig erhalten bleiben. Die Folge: Die Obstbaumwiesen wachsen zu, die Bäume sehen ungepflegt aus. Um die Pflege von Obstbaumwiesen zu gewährleisten müssen die aus Obstbaumwiesen gewonnenen Produkte stärker durch regionale Vermarktung unterstützt werden, fordert Heine. Etwa Apfelsaft aus heimischen Streuobstwiesen.

Bewußtsein für Naturschutz und Artenkenntnis fördern

Wichtig für einen dauerhaften Erhalt der Obstbaumwiesen ist zudem die heimische Artenkenntnis zu fördern. Es müsse bereits in der Schule oder sogar in Kindertageseinrichtungen angesetzt werden, um ein Basiswissen an heimischen Arten zu schaffen, betont Heine. „Nur so können Kinder einen Bezug zu Natur und Umwelt entwickeln. Wer nicht weiß, welche Funktion eine Obstbaumwiese hat und wie wichtig sie für uns ist, weiß auch nicht, was durch ihre Vernachlässigung verloren geht.“ Heine berichtet in diesem Zusammenhang von einem Arbeitseinsatz von Schülerinnern und Schüler der Landern-Grundschule in Markgröningen im Herbst 2019. Gemeinsam mit der dortigen Ortsgruppe und der fachkundigen Anleitung des hauptamtlichen Pflegetrupps legten sie eine neue Obstbaumwiese an.

Im Rahmen der Familien- und Jugendarbeit finden zudem regelmäßig Apfelaktionen statt, bei denen Kinder selbst Äpfel auf einer Obstbaumwiese auflesen und anschließend ihren eigenen Apfelsaft pressen können. „ Ganz nebenbei bekommen die Kinder so nützliches Wissen rund um die Obstbaumwiesen vermittelt“, berichtet Heine. „Und es macht ihnen Spaß.“ und sind mit Spaß an der Arbeit dabei.


Lesen Sie mehr über die Geschichte von Obstbaumwiesen, ihrem Schutz und die schützenswerte Fauna und Flora in unserer Broschüre Obstbaumwiesen – typisch schwäbisch!. Als Schmankerl gibt es darin auch einen Wandervorschlag

Weitere Naturschutzbroschüren zu geschützten und schützenswerten schwäbischen Landschaften finden Sie unter hier.

Tag des Baumes am 25. April

Zarte Fliederblätter und duftend weiße Blütenstände, die von verzweigten Kronen herabhängen – die Robinie, ein blühende Sommerbaum, erfreut alle Sinne. Trotzdem ist sie umstritten. Zum Tag des Baumes (25. April) lesen Sie hier ein kleines Porträt des Baum des Jahres 2020.

Vor über 300 Jahren ist die Robinie in Mitteleuropa eingeführt worden. Sie zierte im 17. Jahrhundert zunächst Barockgärten und Parks. Das ungewöhnlich hart Holz fand Verwendung im Gruben bau. Heute benutzt man es für Spielplatzgeräte, Terrassenmöbel und im Brückenbau.

Gefahr für wertvolle Naturräume

Allerdings konkurriert die Robinie mit der heimischen Flora, besiedelt unwirtliche Räume. Das Problem: In den Wurzeln der Robinie leben Bakterien, die Luftstickstoff fixieren. Der reichert sich im Boden an – Gift für stickstoffarme Naturräume wie Magerrasen oder Binnendünen. Zudem erweist sich die Robinie – einmal etabliert – als nahezu unverwüstlich. Damit steht sie auf der Liste der invasiven Baumarten.

Hoffnungsträger in Zeiten des Klimawandels

Dennoch hat die Robinie auch ihre Vorzüge. Sie kommt gut mit städtischem Klima und schwierigen Bodenverhältnissen zurecht. Bienen lieben ihre Blüten – ein großes Plus in Zeiten des Insektensterbens. Das Holz ist witterungsbeständig und damit eine gute Alternative zu Tropenholz. Derzeit wird in der Forstwirtschaft intensiv geforscht, welche Rolle die Robinie in klimastabilen Wäldern spielen kann.

Die Robinie in Baden-Württemberg

Die größten Bestände des „Neubürgers“ gibt es in Brandenburg, einem Bundesland, das häufig unter großer Trockenheit leidet. In Baden-Württemberg spielt die Robinie bisher kaum eine Rolle. Nur 0,25 Prozent Waldfläche sind laut Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit ihr bewachsen. In Buchenwäldern hat sie kaum eine Chance. Probleme bereitet sie eher in lichten, trockenen Wäldern, wo sie durch ihre weiten Wurzeln zur Konkurrenz für heimischen Arten wie der Kiefer, Trauben- oder Stieleichen werden kann. Außerdem ist es wichtig, sie von Trocken- und Magerrasen fern zu halten.

Baum des Jahres

Seit mehr als 30 Jahren kürt die Dr. Silvius Wodarz Stiftung jährlich einen „Baum des Jahres“. Die Stiftung den Menschen so das Lebewesen „Baum“ näher bringen. Außerdem fördert sie Naturschutzprojekte und naturpädagogische Maßnahmen für Kinder und Jugendliche.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Zustand des Waldes besorgniserregend

Naturschutzwart Manfred Hagen vom Schwäbischen Albverein ist alarmiert: „Wir müssen endlich weg von Monokulturen hin zu naturnahen Mischwäldern“, fordert er anlässlich des Tags des Waldes am 21. März.

   

Weg von Monokulturen, hin zu naturnahen Mischwäldern

Baden-Württemberg zählt mit rund 14.000 Quadratkilometer Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland. Das entspricht gut 38 Prozent der Landesfläche. Im Waldzustandsbericht der Landesregierung für 2019 werden 43 Prozent davon als „stark geschädigt“ eingestuft. Monokulturen sind besonders anfällig bei Stürmen und Schädlingsbefall. Die zunehmende Trockenheit bedingt durch den Klimawandel werten Wissenschaftler zudem ein deutliches Signal dafür, dass es mehr Vielfalt braucht.

Erhöhte Vorsicht beim Aufenthalt in Wäldern nötig

Was bedeutet das für Wanderer? Zum einen, dass sie künftig vorsichtiger sein müssen beim Waldspaziergang. Die vielen Stürme in den vergangenen Wochen und der starke Borkenkäferbefall bedingt durch zwei sehr trockene und heiße Sommer haben auch den Wälder in Baden-Württemberg stark zu schaffen gemacht. Aufgrund der Vorschädigung vieler Bäume sei mit Brüchen zu rechnen, warnt Albereinspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß. Zum anderen gebe es Beeinträchtigung beim Zugang zu Wanderwegen aufgrund von verstärkte Waldarbeiten und Umforstungsmaßnahmen.

Naturschutzbeauftragter Manfred Hagen fordert von Wanderern und Erholungssuchenden außerdem, ihre Sichtweise auf den Wald zu überprüfen. Hierzulande hätten die Menschen gerne einen „aufgeräumten Wald“ oder einen Park. Gesunde, naturnahe Wälder sind aber unordentlich. „Es gibt dann eben auch Dickicht oder herumliegende Äste“, betont er.

Artenrückgang auch in den Wäldern alarmierend

Besonders besorgt ist Manfred Hagen über den Rückgang von Insektenarten in den hiesigen Wäldern. „Bisher dachte man immer, das Artensterben betreffe die Wälder weniger als Wiesen und Ackerflächen“, sagt er. Dem sei allerdings nicht so. Hagen verweist auf eine Studie zum Artensterben, die die Technische Universität München hat im vergangenen Herbst veröffentlicht hat. Dafür seien unter anderem auch Flächen auf der Schwäbischen Alb untersucht worden. Das Ergebnis ist erschreckend: Die Biomasse an Insekten in den Wäldern ist seit 2009 um 41 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Arten um 36 Prozent. „Es besteht dringender Handlungsbedarf!“, betont Hagen und widerholt die Forderung, die Naturschutzverbände schon seit längerem stellen: „Wir brauchen ein Umdenken in der Forstwirtschaft.“

Weitere Informationen:

Naturschutzprojekte gesucht

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg schreibt seine  Projektförderung für 2021 aus. Verbände, Hochschulen, Kommunen, Privatpersonen oder Vereine – auch die Ortsgruppen und Gaue des Schwäbischen Albvereins – können bis zum 1. Mai Anträge einreichen. Zudem können Fördergelder aus Ersatzzahlungen beantragt werden.

 

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg startet ihre Projektförderung für 2021. Unter dem Motto „Wir fördern Vielfalt“ investiert die Stiftung in Projekte, die zur Stärkung der biologischen Vielfalt beitragen. „Auch die Ortsgruppen und Gaue des Schwäbischen Albvereins sind aufgerufen, sich mit Ideen für Naturschutzprojekte an den Fonds zu wenden“, erklärt Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Vereins.

„Umweltbildung, Artenschutz oder Forschung – wir freuen uns auf innovative Vorschläge, die dem Naturschutz und dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen zugutekommen“, betonte Umweltminister Franz Untersteller zu Beginn der Ausschreibung. Möglich ist eine Förderung von bis zu vier Jahren, Die Gesamtkosten des Projekts darf 5.000 Euro nicht unterschreiben. Förderanträge können bis zum 1. Mai eingereicht werden.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Projekte über Ersatzzahlungen finanzieren zu lassen. Ersatzzahlungen müssen diejenigen Kommunen oder Landkreise usw. leisten, die aufgrund von Infrastrukturmaßnahmen in die Natur eingreifen und diesen Eingriff nicht durch eigene Naturschutzmaßnahmen kompensieren können. Für Projekte aus Ersatzzahlungen ist die Antragsfrist der 1. Juli 2020. Diese Anträge müssen über die Referate 56 der Regierungspräsidien gestellt werden.

Informationsveranstaltung:
Zur aktuellen Ausschreibung lädt die Stiftung Naturschutzfonds am 5. März 2020 von 10:15 bis 12:00 Uhr zu einer Informationsveranstaltung im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart ein.

Weitere Informationen sowie Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.stiftung-naturschutz.landbw.de/ausschreibung.

Ausschreibung: Artenreiches Grünland

Die Landesregierung Baden-Württemberg schreibt zum dritten Mal einen Streuobstpreis aus und möchte damit Streuobstbewirtschafter/-innen auszeichnen, die Maßnahmen zur Etablierung eines artenreichen Grünlandes und zur Biodiversitätssteigerung in ihren Streuobstwiesen umsetzen.

Titel der Ausschreibung: Artenreiches Grünland – Die Farben unserer Streuobstwiese

Es können sich Gruppen von mindestens drei Personen bewerben, auch Vereine. Einzureichen sind Projektbeschreibungen in Wort und Bild.

Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert und wird in der Regel an drei Preisträger/-innen verliehen.

Machen Sie mit!

Detaillierte Informationen finden Sie in diesem Flyer

Wandertipp: Auf zur Heckenschau des Schwäbischen Albvereins nach Neckarrems

Der Schwäbische Albvereins hat einen sehenswerten Beitrag zur Remstal Gartenschau 2019 geschaffen. Näheres gibt es nachzulesen hier: Faltblatt Heckenprojekt

Nun aber auf zur Remsmündung nach Neckarrems!

Remseck ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend erreichbar – die Stadtbahn U 14 fährt vom Stuttgarter Stadtzentrum direkt an die Remsmündung, Endhaltestelle Neckargröningen. Unsere zwei, besser drei oder vier Stunden lange Wanderung führt über zwei überdachte Fußgängerbrücken und durch den Ortskern Neckarrems remsaufwärts – allerdings zwangsläufig mit einem kleinen Umweg: Die Mühlstraße ist eine Sackgasse, vor der Mühle links ein paar Schritte bergaufwärts erreicht man die Mühläckerstraße, und diese geht’s dann wieder bergabwärts zur Rems.

Schnell ist der Ortsrand und der bis in die 1980er Jahre in Betrieb befindliche alte Steinbruch erreicht; die hohen Muschelkalkwände bieten für Menschen unerreichbare Brutplätze für seltene Vogelarten wie Wanderfalke und Kolkrabe. Also Fernglas parat halten! Erläuterungstafeln der Naturschutzverwaltung am Wegesrand weisen auf die naturkundlichen Besonderheiten des unteren Remstales hin.

Dem Remsufer entlang erreicht man auf dem Fahrrad- und Wanderweg nach etwa 500 Metern das Heckenpflegeprojekt des Schwäbischen Albvereins, die ersten Informationstafeln sind unübersehbar. Nach vierjährigen Vorbereitungen konnte Anfang Mai 2019 ein von anderen Gartenschauprojekten abweichendes Anschauungsobjekt eingeweiht werden. Den links abzweigenden steilen „Schlittenweg“ sollte man 400 Meter gehen; acht Informationstafeln erklären kurz und bündig, um was es geht; QR-Codes vermitteln Wissenswertes und lassen auch den einen oder anderen Heckenvogel aus dem Smartphon-Lautsprecher ein Liedchen trällern.

  

Alte Karten von 1830 zeigen das untere Remstal durchgehend als Weinberglandschaft, nur an wenigen Stellen gab es Äcker und Wiesen, und örtlich war der Boden offenbar so karg, dass „Schafweide“ als die extensivste Form der Landnutzung verzeichnet ist. Diese früheren Weiden sind in den letzten Jahrzehnten, nachdem sie seit etwa 1930 nicht mehr beweidet worden sind, zu einer Heckenlandschaft geworden. Stellenweise sind die Hecken geradezu zu Wäldern geworden und bieten den typischen Heckenbewohnern wie Amsel, Drossel, Fink und Star, aber auch Feldhase, Igel und Wiesel keinen Lebensraum mehr. Rechts und links des so genannten „Schlittenweges“ wurden in den vergangenen vier Jahren abschnittsweise die Hecken verjüngt – „auf den Stock gesetzt“, wie Fachleute den Vorgang heißen, dass man Sträucher absägt und neu austreiben lässt.

Es präsentiert sich nun ein abwechslungsreiches Bild – geradezu ein Ideal-Lebensraum für die oben genannten Arten. Die mosaikartige, kleinteilige Vorgehensweise hat dafür gesorgt, dass das Landschaftsbild nicht gelitten hat, sondern noch abwechslungsreicher geworden ist. Dass Heckenpflege mit Eingriffen in den Baum- und Strauchbestand verbunden ist, steht außer Zweifel – das Endergebnis allerdings lässt erkennen, dass verjüngte Sträucher wesentlich wüchsiger sind und sowohl bessere Nistmöglichkeiten als auch bessere Nahrungsquellen und vor Feinden sichere Rückzugsräume bieten.

„Die einen können lernen, wie man richtig Hecken pflegt, andere werden feststellen, dass nicht jeder Eingriff in eine Feldhecke ein Frevel ist.“ Mit diesen Worten erläutert Reinhard Wolf den Sinn und Zweck des mehrjährigen Heckenpflegeprojekts.

Bei den Pflegemaßnahmen kam ein Relikt aus längst vergangener Weinbauzeit zutage: ein in eine Böschung eingelassenes Gewölbe aus Steinquadern, gebaut sozusagen für die Ewigkeit. Der Wengertschütz hauste hier während der Traubenreife, ein Ehrfurcht einflößender Gemeindebediensteter, der dafür sorgen musste, dass gleich morgens in der Dämmerung mit der Rätsche und der Schreckschusspistole hungrige Stare vertrieben wurden und sich auch sonst tagsüber keine Traubendiebe in den Weinbergen zu schaffen machten. Das steinerne Häuschen wurde nun wieder zugänglich gemacht und hergerichtet; zwei Sitzgruppen laden zum Verweilen ein. Vermutlich war hier einst bei der Traubenernte reges Leben und ein kleiner Festplatz. Eine neue steinerne Ruhebank – im Schwäbischen „Gruhe“ genannt –, Replik einer in Resten noch vorgefundenen alten Bank, ziert den Zugang zum Wengertschützenunterstand. Die Vorbeikommenden konnten da früher auf dem hohen Stein ihre schwere Kopf- oder Rückenlast abstellen und auf der niederen Bank ein wenig ausruhen – schwäbisch „ausgruebe“, daher der Begriff „Gruhe“.

Möglich gemacht hat das Vorhaben des Schwäbischen Albvereins die Umweltstiftung Stuttgarter Hofbräu, die mit einem namhaften Betrag die Informationstafeln gesponsert hat. Auch der Stadtverwaltung Remseck, vor allem den Mitarbeitern der Technischen Dienste, gebührt großer Dank für die tatkräftige Umsetzung der Pflegemaßnahmen. Die Gruhe wurde vom Steinmetzbetrieb Hans und Peter Dietl, Steinheim/Murr, gefertigt und von der Stiftung Franz und Rosina Greiling sowie dem Königin Katharina-Fonds finanziert.

Die Remstalwanderung kann man auf einen ganzen Tag ausdehnen – es gibt vieles zu entdecken. Einschränkend muss man sagen, dass an schönen Sommerwochenenden der Fahrradverkehr für Wanderer lästig sein kann. Da gibt es zwei Möglichkeiten: werktags wandern oder auch auf’s Fahrrad sitzen!

Ob wir nun bis Waiblingen und dort durch die Stadt zum S-Bahnhof marschieren (insgesamt 13 km) oder aber irgendwo kehrt machen und zum Ausgangspunkt zurückkehren, ist eigentlich egal; das Tal ist so abwechslungsreich, dass der Rückweg genauso interessant ist wie der Hinweg.

Text: Reinhard Wolf

Ausschreibung Projektförderung Stiftung Naturschutzfonds

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg schreibt die Projektförderung 2020 aus. Damit  möchte die Stiftung zur Umsetzung der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg beitragen. Daher werden auch für 2020 wieder Projekte zur Förderung ausgeschrieben, die sich an den in der Naturschutzstrategie formulierten Zielen und Inhalten orientieren.

Auch für die zweckgebundene Verwendung der Mittel aus den Ersatzzahlungen können Projekte gefördert werden; diese müssen vor der Antragstellung mit dem entsprechenden Regierungspräsidium abgestimmt werden.

Die wichtigsten Termine

  • Antragsfrist für Projekte aus dem allgemeinen Stiftungshaushalt ist der 1. Mai 2019
  • für Projekte aus Mitteln für Ersatzzahlungen ist Antragsfrist der 1. Juli 2019
  • Eine Informationsveranstaltung findet am 12. März 2019 von 10.15 – 12.00 Uhr im Umweltministerium statt. Um Anmeldung bis zum 07.03.2019 wird gebeten. E-Mail:

 

Weitere Informationen und Unterlagen zur Antragstellung können Sie hier abrufen

 

EnBW-Förderprogramm Impulse für die Vielfalt – machen Sie mit!

Beantragen Sie Projektmittel für Ihren Einsatz bzw. Ihre Maßnahmen zum Schutz von Amphibien- und Reptilienarten!

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG initiierte bereits im Jahr 2011 gemeinsam mit der LUBW (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg) das EnBW-Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“. Es geht um den Erhalt der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg. Gefördert werden Projekte, die den Schutz der Amphibien- und Reptilienarten (seit 2016) zum Ziel haben. Dazu gehören auch Maßnahmen, die dazu beitragen, die Lebensräume heimischer Amphibien und Reptilien zu verbessern, sodass sich der Bestand positiv entwickelt.

Der Schwerpunkt liegt auf folgenden Arten:

  • Amphibien: Gelbbauchunke, Wechselkröte, Laubfrosch, Springfrosch, Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Moorfrosch, Geburtshelferkröte, Kammmolch
  • Reptilien:Sumpfschildkröte, Zaun-, Smaragd- und Mauereidechse, Schling- und Ringelnatter, Kreuzotter

 

Förderfähige Maßnahmen sind beispielsweise:

    • Anlage von Amphibienlaichgewässern
    • Aufwertung von Landlebensräumen im Umfeld von Laichgewässern
    • Schaffung von Eiablageplätzen
    • Anlage von Sommerhabitaten und Winterquartieren
    • Biotopgestaltung und Pflegemaßnahmen
    • Schaffung von Trittsteinhabitaten zur Populationsvernetzung
    • Sicherung von Lebensräumen durch Grunderwerb
    • Kommunikationsmaßnahmen über durchgeführte Projekte und Präsentationen von Ergebnissen

 

Ein Fachgremium entscheidet, welche Projektanträge und Bewerbungen aus fachlicher Sicht sinnvoll sind.

Projektmittel können von natürlichen und juristischen Personen, wie Verbänden, Stiftungen, gemeinnützigen Vereinen und Organisationen, Zweckverbänden, Gebietskörperschaften beantragt werdn. Die Vergabe von Fördermitteln setzt voraus, dass sich der Projektträger mit einem Eigenanteil von mindestens zehn Prozent beteiligt.

Anträge und Informationen findet man auf der Website der EnBW/ Link unter dem Titel: Förderprogramm 2019 – Neue Bewerbungsphase ist gestartet