Unsensible forstliche Eingriffe im Biosphärengebiet

Das Glastal, auch Hasenbachtal genannt, westlich von Hayingen zwischen Hayingerbrücke, Schloss Ehrenfels und Wimsener Höhle ist ein landschaftliches Kleinod von nahezu unbeschreiblicher Schönheit, dazuhin ein einmaliger Lebensraum.

Idyliisches Glastal

Vor kurzem wurden im schönsten Abschnitt, und zwar in der „Pflegezone“ des Biosphärengebiets, forstliche Pflegemaßnahmen durchgeführt. Um es deutlicher zu sagen: Es wurde aufgeräumt und zu Tode gepflegt. Wanderer, Naturfreunde und Besucher zeigten sich entsetzt.

Rigoroses Abholzen

Der Naturbeauftragte Süd hat daraufhin eine Anzeige bei der Umweltmeldestelle des Landes gemacht. Das Kreisforstamt Reutlingen hat erstaunlich schnell geantwortet und versuchte abzuwiegeln: Alles sei abgesprochen und rechtens! Zur Wegesicherung hätten kranke Bäume gefällt werden müssen; wirtschaftliche Gründe hätten keine Rolle gespielt.

Großflächige Rodungen

Diese Begründungen können die „Betroffenen“ nicht überzeugen, sie wirken fadenscheinig angesichts des ziemlich rigorosen Vorgehens. Um der Verkehrssicherheit Genüge zu leisten, hätte ja ein Streifen von 20 oder 30 Metern gereicht, da hätte man nicht ganze Hänge abholzen müssen. Der ideelle Wert, die Ästhetik einer einmaligen Landschaft, fand dabei keinerlei Beachtung. Natur an sich hat in der Pflegezone des Biosphärengebiets offenbar keinen Wert. Dass ein Stück Wanderweg mit schwerem Gerät, das für diese Arbeiten angeblich unumgänglich gewesen sei, beinahe völlig zerstört worden ist – Kollateralschaden, was soll‘s. Jeder, der dieses Wegstück kannte, weiß, dass die Zusicherung, man werde alles wieder richten, eine Illusion ist.

Vertrauen in Forstbehörde erschüttert

Fazit: Es wurde mal wieder ein Stück Natur geopfert. Wenn die Pflege schon unumgänglich war, dann ist sie doch ohne jedes Feingefühl abgewickelt worden. „Nur was man kennt, das schützt man“, dieses Credo der Naturschützer wurde ad absurdum geführt. Anscheinend gibt es noch genügend Idyllen auf der Alb und man kann es sich leisten, eine davon zu opfern. Das Vertrauen von Wanderern und Naturfreunden in die Forstverwaltung, die das alles zu rechtfertigen versucht, hat damit einen schwer wieder gut zu machenden Schaden erlitten.

Manfred Hagen, Naturbeauftragter des Schwäbischen Albvereins

Neuer Balkenmäher für OG Uhingen

Die Umweltstiftung Stuttgarter Hofbräu hat der OG Uhingen einen neuen Balkenmäher spendiert. Herzlichen Dank dafür!

Den Balkenmäher wird die Ortsgruppe bei der jährlichen Wiesenmahd einsetzen. Die Uhinger setzen sich seit 1987 aktiv für den Naturschutz ein. Rund 230 Stunden ehrenamtlicher Arbeit kommen im Jahr zusammen.

Naturschutz und Wandern gehören zusammen
„Der Naturschutz ist mit Wandern und Heimatpflege ein prägendes Ziel der Vereinsarbeit des Schwäbischen Albvereins“, betonte Jürgen Fitzner, Gaunaturschutzwart des Fils-Gaus, bei der Übergabe der Maschine. Das mache auch Sinn, den nimand wandere gerne durch Industriegebiete oder kilometerlange Maisfelder. Er hob die Vielfalt und Schönheit der Natur im Filstal hervor. „Damit das so bleibt, arbeiten zahlreiche ehrenamtliche Mitglieder in ihren Ortsgruppe im Bereich Naturschutz.“

30.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit
Seit 1994 ist der Schwäbische Albverein auch anerkannter Naturschutzverband. Der Natur- und Artenschutz ist seitdem eine Säule der Vereinsarbeit und wird vor allem durch den hauptamtlichen Landschaftspflegetrupp und rund 450 ehrenamtliche Naturschutzwarte voran getrieben. 2019 haben die Ehrenamtlichen gut 30.000 Arbeitsstunden für den Naturschutz geleistet. Im Corona-Jahr 2020 waren es aufgrund von Kontaktbeschränkungen etwas weniger.

 

Obstbäume gepflanzt

Die OG Sachsenheim hat in den Streuobstwiesen der Stadt Sachsenheim fünf neue Hochstämme gepflanzt. Es handelt sich dabei um altdeutsche Apfelsorten und einen Kirschbaum. Helmut Mager, Naturschutzwart der Ortsgruppe und zertifizierter Fachwart für Obstbau und Garten, kümmert sich um die Bäume.

Damit die Bäume anwachsen, wurden sie gut eingeschlämmt, und die Stämme vor Wildverbiss geschützt. Damit der Wind sie nicht umwirft, wurden Pfähle in den Boden gerammt.

Die Streuobstwiesen „Im Roden“ in Sachsenheim befinden sich in keinem guten Zustand. Zirka die Hälfte der Hochstämme ist in den vergangenen Jahren abgestorben. Der Bestand weist erhebliche Lücken auf. Der Ortsgruppe liegen die Streuobstwiesen auch deshalb am Herzen, weil die Abteilunge „Junge Familie“ dort Apfelsaft herstellt. Zudem betreuen Mager und seine Helferinnen und Helfer seit zwanzig Jahren auch zahlreiche Nistkästen der direkt am Wald gelegenen Grundstücke.

Tipps für Wandernde bei Begenung mit Tieren

Herbstzeit ist Wanderzeit. Aber was tun, wenn beim Wandern plötzlich ein Wildschwein den Weg kreuzt? Rechtzeitig zur goldenen Jahreszeit veröffentlicht der Deutsche Wanderverband (DWV) eine neue Broschüre mit Tipps zum respektvollen Umgang mit Tieren in Wald und Flur.

Immer mehr Menschen verbringen ihre Freizeit in der Natur. Das ist nicht nur gesund, sondern schärft auch die Sinne für die Natur und dessen Schutz. Um Probleme zu vermeiden, die sich aus dem Zusammentreffen von Menschen und Tieren ergeben können, hat der Deutsche Wanderverband (DWV) eine 16-seitige Broschüre mit Hinweisen für das richtige Verhalten von Menschen in der Landschaft entwickelt. Dabei flossen Anregungen und Praxiserfahrungen von Fachwarten aus DWV-Mitgliedsorganisationen bundesweit ein. Unter fachlicher Leitung des DWV-Naturschutzwartes Theo Arend wurde dieses Wissen im Ratgeber auch mit Hilfe von ansprechenden Skizzen und Zeichnungen zusammengefasst.

Praktische Informationen über Wildtiere und ihr Verhalten

Die Broschüre macht zunächst darauf aufmerksam, dass die Natur zugleich Erholungsraum des Menschen und Lebensraum von Tieren ist. Rücksichtnahme des Menschen stehe hier ganz oben. Es folgen viele praktische Informationen. Etwa zum Wildschwein. Es sei zwar eher friedfertig, zugleich aber sehr wehrhaft, wenn es sich bedroht fühle. Da das Tier schlecht sehe, könne es durchaus zufällige Begegnungen geben. Dann helfe es, laut zu rufen, in die Hände zu klatschen und sich groß zu machen. Die Körperfläche zu vergrößern, etwa durch Wegstrecken der Hände vom Körper oder das Aufspannen einer Jacke sei auch sonst eine gute Idee, um Konflikte zu entschärfen. Die allerdings seien äußerst selten, weil die meisten Wildtiere den Kontakt mit einem Menschen scheuten.

Begegnungen mit Haustieren in freier Natur

Thematisiert werden im Flyer auch Begegnungen mit Haustieren wie Hund oder Kuh. Bei der Querung von Weideflächen rät das Blatt zum Beispiel, stets gebührenden Abstand zu den auf der Weide befindlichen Tieren zu halten. Bei ersten Anzeichen von Unruhe in der Herde oder einzelnen Tieren sollte man diese auf keinen Fall bedrängen, sondern sich langsam zurückziehen. Und für alle, die während ihrer Wanderung zwar direkt keine Tiere sehen, aber wissen wollen, wer auf den Wegen zuvor unterwegs war, sind die im Flyer abgebildeten Tierspuren hilfreich. Vom Hund über Dachs, Fuchs und Wolf bis zum Igel oder Eichhörnchen ist alles dabei.

Die Broschüre „Wandern und Vorsicht Wild“ gibt es als Download auf www.wanderverband.de und ist kostenfrei für DWV-Mitglieder unter erhältlich. DWV-Mitglieder können die Broschüre in größerer Anzahl bei der DWV-Geschäftsstelle anfordern, zur Weitergabe an Wander-, Wege- und Naturschutzwarte oder als kleines Willkommensgeschenk für Neumitglieder.

Gemeinsamer Landeschaftspflegetag am Egenhäuser Kapf

Rund 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kamen am Samstag, 23. Oktober, im Naturschutzgebiet „Egenhäuser Kapf“ (Landkreis Calw) zusammen, um sich aktiv an der Pflege der Heckengäu-Landschaft zu beteiligen. Sylvia Felder, die Karlsruher Regierungspräsidentin, besuchte den Landschaftspflegetag und half bei den Arbeiten mit.

„Mit unserem gemeinsamen Aktionstag am Egenhäuser Kapf wollen wir verdeutlichen, dass die beiden Wander- und Naturschutzvereine an vielen Stellen im Land für die Natur und die Kulturlandschaft Verantwortung unternehmen.“, betonte Meinrad Joos, Präsident des Schwarzwaldvereins, beim Rundgang über die Heideflächen. Albvereins-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß betonte „Viele unserer Ortsgruppen betreuen Biotope und schaffen damit Inseln der Artenvielfalt. Sie engagieren sich ehrenamtlich, damit die Natur wieder mehr Platz hat und unsere Kulturlandschaft ihr unverwechselbares Gesicht behält.“

Regierungspräsidentin Sylvia Felder lobte das Engagement der beiden Vereine: „Ohne den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen wäre es um den Schutz von Bio-topen und die Pflege in den Naturschutzgebieten schlechter bestellt. Mich freut es zu sehen, wie alle mit viel Einsatz bei der Sache sind und sich an der anstren-genden Arbeit beteiligen.“

Umweltministerin Thekla Walker, die ihre Teilnahme am gemeinsamen Landschaftspflegetag kurzfristig absagen musste, ließ ausrichten: „Mein Dank gilt den vielen tatkräftigen Naturschützerinnen und Naturschützern, die heute und an vielen anderen Tagen im Jahr ihre Kraft und Zeit investieren, um unsere einzigartige Landschaft in Baden-Württemberg zu schützen und zu erhalten. Die Mitglieder des Schwarzwaldvereins und des Schwäbischen Albvereins zeigen mit ihrem Engagement eindrucksvoll, wie jede und jeder Einzelne mitanpacken kann.“

Die Helferinnen und Helfer gingen schon am kühlen Morgen auf dem Egenhäu-ser Kapf eifrig mit Sägen und Astscheren ans Werk. Unter fachkundiger Anleitung entfernten die Aktiven dornige Gehölze und Buschwerk von den Weiden und trugen das Material zu Haufen zusammen, die später zu Hackschnitzel ver-arbeitet werden und bei ihrer stofflichen Verwertung auch noch mithelfen, CO2 einzusparen.

Das Freiräumen der Heideflächen war notwendig geworden, um das Zuwachsen zu verhindern und seltenen und bedrängten Arten Licht und Raum zu verschaffen. So bleiben auch in Zukunft die wertvollen Magerrasenflächen mit der schützenswerten Flora und Fauna erhalten. Die Pflegemaßnahmen kommen auch der Schafherde zugute, die auf den Wacholderheiden regelmäßig unter-wegs ist. Die Schafe werden von Dornengestrüpp befreite Flächen vorfinden, so dass das Beweiden nun wieder gefahrloser möglich ist.

Der gemeinsame Landschaftspflegetag am Egenhäuser Kapf steht stellvertretend für die vielen Aktionen, die Naturschutzwartinnen und -warte der beiden Vereine im ganzen Land durchführen. Nach der Aktion waren die Helferinnen und Helfer zu einem gemeinsamen Mittagessen in die Silberdistelhalle in Egenhausen eingeladen. Im Anschluss stellte Jens Jeßberger vom Regierungspräsidium Karlsruhe den Egenhäuser Kapf aus naturschutzfachlicher Sicht vor und erläuterte dessen wichtige Funktion im landesweiten Biotopverbund.

Landschaftspflege und Schäferei gehören zusammen

Wie geht es den Schäferinnen und Schäfern in Baden-Württemberg derzeit? Und welche Herausforderungen kommen in Zukunft auf sie zu? Darum ging es beim Naturschutztag des Schwäbischen Albvereins zum Thema „Schäferei heute und in Zukunft“ im Schafstall der Stadt Owen.

Natur- und Artenschutz ohne Schafe ist auf der Schwäbischen Alb unvorstellbar. Da waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung in Owen einig. Denn Schafe halten die typischen artenreichen Wacholderheiden und Kalkmagerrasen frei und verbreiten über ihr Fell und ihren Kot Pflanzensamen von Fläche zu Fläche.

Biotopverbund braucht Schafe

„Die Tiere sind lebendige Landschaftspflege“, betonte Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium. „Unser Ziel ist, die Biotopverbundflächen auf 10 Prozent der Landesfläche auszuweiten. Das geht nur über die Schafe.“ Er fordert die Kommunen dazu auf, die Schäferei weiterhin zu unterstützen. Es reiche nicht, nur Flächen zur Beweidung zur Verfügung zu stellen. Auch Triebwege, Pferchäcker für die Nacht und ein Verständnis dafür, dass Schafe eben auch mal die Straße verdrecken, sei nötig.

Landkreis Esslingen gut versorgt

Im Landkreis Esslingen gibt es derzeit vier größere Schafhalterbetriebe, die im Auftrag des Landschaftserhaltungsverbands tätig sind. „Damit sind wir gut versorgt“, berichtete Geschäftsführer Uwe Hiller. In anderen Landkreisen gäbe es zum Teil gar keine Schäfer mehr. 550 Hektar könnten so beweidet werden, wie Mager- und Streuobstwiesen. Ein Teil der Mittel für den Vertragsnaturschutz müsse allerdings jedes Jahr neu beantragt werden. Das sei schwierig für die Schäfer, so Hiller. „Damit kann man nicht verlässlich planen.“ Positiv hob Hiller hervor, dass einige Gemeinden wie Owen in kommunale Schafställe investiert hätten.

Bürokratie und Öffentlichkeitsarbeit

Schäfer Jörg Schmid kritisierte die aufwendige Bürokratie und die vielen Auflagen, die mit der Landschaftspflege verbunden seien. Manchmal verzögere sich auch die Bezahlung. „Das kann einem Betrieb das Genick brechen“, erklärt er.

Schmid legt viel Wert auf Öffentlichkeitsarbeit. „Es ist uns wichtig, die Stalltüren aufzumachen und den Menschen Einblick in die Schafhaltung zu geben“, sagt er. Denn nur was man kennt, kann man auch Wert schätzen, so Schmid weiter. Das gelte auch für qualitativ hochwertiges Lamm- und Schaffleisch. „Wir müssen mehr tun, um den Verbraucher auf höhere und damit faire Preis einzustimmen.“ Schmid engagiert sich deshalb bei der Erzeugergemeinschaft Württemberger Lamm und setzt zudem auf Direktvermarktung seiner Fleischwaren.

Landschaftspflege als Haupteinnahmequelle

Nur noch knapp 40 Prozent aller Einnahmen erzielen Schäferinnen und Schäfer derzeit noch aus mit Lamm- und Schaffleisch. Die Wolle macht gar nur noch 2 Prozent aus. 60 Prozent der Einkünfte sind staatlichen Transferzahlungen für Landschaftspflege. Tendenz steigend. So wie Naturschutz auf der Schwäbischen Alb also nicht ohne Schafe denkbar ist, so ist auch die Schäferei ohne den Vertragsnaturschutz nicht überlebensfähig.

Ohne Vertragsnaturschutz keine Schäferei

Das sieht auch der Vorsitzende des Landesschafzuchtverbands Baden-Württemberg e.V., Alfons Gimber, so. „Von den Produkten allein können wir nicht leben“, erklärt er. Dafür seien die Preise einfach zu niedrig. Das entmutige auch viele jungen Schäfer, von denen viele aufgrund der harten Arbeitsbedingungen bei geringem Ertrag aufhörten. Von der Politik und den Kommunen fordert er deshalb vor allem Vertragssicherheit in der Landschaftspflege, also langfristige Verträge und pünktliche Bezahlung.

Derzeit gibt es in ganz Baden-Württemberg noch etwa 1.000 Betriebe, die Schafe halten, sowie etwa hundert hauptamtliche Schäfer, zehn davon in Wanderschäferei. Diese gelte es zu unterstützen, so Gimber. Denn: „Wer Schäferei in der Zukunft will, muss sie in der Gegenwart erhalten.“

Umweltpreis der Stadtwerke Tübingen – Jetzt abstimmen!

Das Tübinger-Gau bewirbt sich gemeinsam mit dem Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins für den Umweltpreis der Stadtwerke Tübingen. Für die ersten 10 Plätze gibt es attraktive Preisgelder für den Naturschutz. Jetzt zählt jede Stimme!

Bitte unterstützen Sie diese Bewerbung und stimme Sie mit ab unter: https://www.swt-umweltpreis.de/projekte/614995485555130e1ca322c4

Abgestimmt werden kann jeden Tag auf’s Neue und jeweils mit unterschiedlichen Endgeräten. Das heißt man kann jeden Tag mehrere Stimmen abgeben.

Danke für Ihre Unterstützung.

 

Mindestens Platz 10 müssen wir schaffen, dann gibt es 500 € für den Tübinger–Gau.

 

Landschaftspflege am Füllmenbacher Hofberg

Seit 30 Jahren kümmert sich der Stromberggau um das Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg in der Gemeinde Sternenfels. Nachdem im September bereist gut 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz waren, steht am Samstag, 9. Oktober, ein weitere Naturschutzeinsatz an.

„Durch den vielen Regen dieses Jahr sind die Wiesen und Büsche stark gewachsen“, berichtet Gaunaturschutzwart Ulrich Gommel. Er gab deshalb viel Mähmasse – Gras, Dornengestrüpp und anderes Gesträuch. Der hauptamtliche Landschaftspflegetrupp des Albvereins war für das Mähen und Ausschneiden zuständig. Die Aufgabe der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer besteht darin, das Mähgut zusammenzurechen. Dann wird es auf Planen verfrachtet und an das Fußende des Bergsporns herabgezogen. Dort lädt es ein Landwirt auf und fährt es weg.

Gemeinsam macht auch schweißtreibende Arbeit Spaß.

Die Arbeiten sind schweißtreibend, da der Hofberg in Teilen ein hohes Gefälle aufweist. Gommel freut sich deshalb um jede helfende Hand. „Gerne können noch Freiwillige am Samstag dazukommen“, betont er. Arbeitsmaterial wie Rechen und Arbeitshandschuhe gäbe es genug. Außerdem stehe für jeden Helfer, jede Helferin ein herzhaftes Vesper im Jugendwanderheim Füllmenbacher Hof bereit.

Schülerinnen und Schüler kommen zum Helfen.

Auch Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe der Freien Schule Diefenbach waren in diesem Jahr wieder beim Naturschutzeinsatz mit dabei sind. Sie verbanden ihren Naturschutzeinsatz mit einer gemeinsamen Wanderung zum Naturschutzgebiet.

Früher Weinberge, heute wertvoller Magerrasen

Noch Anfang der 1990er Jahre bestand der Füllmenbacher Hofberg aus vielen kleinen Weinbergen, von denen die meisten nach und nach aufgegeben wurden. Der Berghang drohte zu verbuschen. Der Schwäbische Albverein hat sich lange für eine Ausweisung des Areals als Naturschutzgebiet eingesetzt. Der Durchbruch kam, als das Land Baden-Württemberg einen großen Teil der brach liegenden Grundstücke aufkaufen. 1995 schließlich wurde der Füllmenbacher Hofberg zum Naturschutzgebiet.

Die insgesamt 3,4 Hektar bestehen vorrangig aus Magerrasen mit einer vielfältigen Vegetation. Unter anderem wachsen dort seltene Orchideen. Um das Gelände offen zu halten, muss dort einmal im Jahr gründlich gemäht werden. Und, das ist Gaunaturschutzwart Gommel ganz wichtig, abgeräumt werden. Denn nur so könne eine Überdüngung vermieden und der Charakter des Naturschutzgebiets erhalten werden.

Besucherandrang während der Corona-Zeit

Während der Corona-Zeit erfreute sich der Füllmenbacher Hofberg zunehmender Beliebtheit bei Ausflüglern. „Das war zum Teil ein Riesenandrang“, berichtet Ulrich Gommel. Die Leute seien zum Teil kreuz und quer über die Wiesen gelaufen oder sind mit ihren Bikes den Hang heruntergefahren. „Das hat dem sensiblen Gelände nicht gut getan.“ Mittlerweile habe sich die Situation allerdings entspannt. Das Regierungspräsidium habe schnell reagiert, Schranken aufgestellt und mit Beschilderung auf die Regeln im Naturschutzgebiet hingewiesen.

Dank an die Umweltstiftung Stuttgarter Hofbräu AG für die Unterstützung

Für seinen Einsatz um das Naturschutzgebiet wurde der Stromberggau schon mehrfach ausgezeichnet. Der Schwäbische Heimatbund verlieh dem Verein 2002 den Landschaftskulturpreis und auch von EDEKA-Südwest gab es eine finanzielle Förderung. Derzeit erhält der Verband für die Pflege des Gebiets finanzielle Unterstützung von der Umweltstiftung der Stuttgarter Hofbräu AG.

Wenn Sie mithelfen wollen, dann melden Sie sich doch bitte kurz bei Gaunaturschutzwart Ulrich Gommel an unter Telefon 07041/ 864615 oder per E-Mail an . Das erleichtert uns die Planung.

 

Schäferei heute und in Zukunft

Am Samstag, 9. Oktober, dreht sich beim Schwäbischer Albverein alles ums Thema Schaf bei der Schäferei heute und in Zukunft – aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet“.

Welche Rolle spielt die Schäferei in Baden-Württemberg? Wie trägt sie zu Naturschutz und Landschaftspflege bei? Hat Schäferei langfristig eine wirtschaftliche Zukunft? Diese und weitere Fragen werden diskutiert.

Passend zum Thema findet die Veranstaltung bei der Schäferei Jörg Schmid in Owen, Landkreis  Esslingen, statt. Als Fachleute sprechen Staatssekretär Dr. Andre Baumann (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg);Uwe Hiller, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbands Landkreis Esslingen e.V.; Alfons Gimber, Vorsitzender des Landesschafzuchtverbands Baden-Württemberg e.V.; und Schäfer Jörg Schmid.

Am Nachmittag haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit mit Schäferinnen und Schäfern ins Gespräch zu kommen.

OG Ehingen erhält Kulturlandschaftspreis 2021 für Wacholderheideprojekt

Seit 2010 betreut die Albvereinsgruppe ein Wachholderheideprojekt am Rand des Ortes. Dafür ist sie mit dem diesjährigen Kulturlandschaftspreis ausgezeichnet worden. Die OG Ehingen gehört damit zu den insgesamt sechs Preisträgern, die für ihr Engagement für typische Kulturlandschaften verdient gemacht haben.

Im Rahmen des Wacholderheideprojekts hat die Ortsgruppe ein zwischenzeitlich forstlich bewirtschaftetes, steiles Grundstück idurch die gezielt Entnahme von Bäumen und untypischer Sträucher wieder in eine typische Heidelandschaft verwandelt. Ehrenamtliche pflegen das 2,5 Hektar große Gelände regelmäßig. Dazu kommt eine mehrmalige Schafbeweidung. Neben dem Erhalt der für den Standort charakteristischen Landschaft sorgt die Albvereins-Gruppe dafür, dass sich wieder vermehrt wichtige Pflanzen auf den Halbtrockenrasen zeigen.

Ausgelobt wird der Kulturlandschaftspreis vom Schwäbische Heimatbund in Zusammenarbeit mit dem Sparkassenverband Baden-Württemberg. Er geht an Initiativen oder Privatleute, die sich um die Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung von Kulturlandschaften verdient gemacht haben. Insgesamt gibt es sechs Preisträger. Außerdem wird ein Sonderpreis für den Erhalt von Kleindenkmalen sowie ein Jugendpreis vergeben.

Mehr über den Kulturlandschaftspreis