Vor rund zwei Monaten ist der Volksantrag „Ländle leben lassen“ gestartet. Die Initiative wird getragen von einem breiten Bündnis aus Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden. Gemeinsam wollen diese nicht länger zusehen, wie die Landschaft in Baden-Württemberg weiter zersiedelt wird und fordern von der Landesregierung, endlich wirksame Maßnahmen gegen den verheerenden Flächenfraß zu ergreifen.

Bei einer ersten Zwischenbilanz zeigen sich die Initiatoren des Bündnisses zum Volksantrag „Ländle leben lassen“ zufrieden. Seit dem Startschuss am 28. April sind rund 20.000 Unterschriftenblätter bei der zentralen Sammelstelle eingegangen. Damit sind die Hälfte der erforderlichen Unterschriften erreicht. Zu Verdanken sei das vor allem den zahlreichen engagierten Mitgliedern , die auf Veranstaltungen, an Info- und Marktständen oder in zentralen Sammelstellen im Einsatz sind und um Unterstützung geworben haben, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses Ländle leben lassen.
Gerhard Bronner, Vorsitzender des Landesnaturschutzverbandes (LNV) betont: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, den Flächenverbrauch mehr ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Jetzt gilt es, nicht nachzulassen und auch über den Sommer weiter dranzubleiben. Damit können wir ein deutliches Zeichen setzen, dass es dringlich eine Lösung braucht.“
Jetzt gilt es, alle Möglichkeiten zu nutzen, um Menschen für die gemeinsamen Ziele des Volksantrags zu gewinnen. Es lohnt sich im Kleinen wie im Großen Unterschriften zu sammeln, etwa auf Wochenmärkten, in Hofläden oder im Privaten und die Menschen auf den massiven Flächenverbrauch aufmerksam zu machen.
Dem Bündnis gehören neben Naturschutzverbänden u.a. auch Vertreterorganisationen der Bauern, Fischer und Jäger, der Landesjugendring Baden-Württemberg und Landfrauenorganisationen und weitere Verbände und Vereine an. Insgesamt stützen 22 Organisationen den Antrag. Der Schwäbische Albverein gehört mit den Initiatoren des Antrags.
Hintergrund: Flächenverbrauch in Baden-Württemberg
Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Landesregierung Baden-Württemberg festgeschrieben, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. In den letzten Jahren wurden jedoch durchschnittlich zwischen fünf und sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – Tendenz steigend. Die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – reichen also nicht aus, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich mehr als 20 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände um einen Trägerkreis aus Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Landesverband Baden-Württemberg, Landesnaturschutzverbund Baden-Württemberg (LNV), Landesbauernverband (LBV) und Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband (BLHV) zusammengeschlossen, um mit dem Volksantrag „Ländle leben lassen“ verbindliche Obergrenzen für den Neuverbrauch an Flächen zu erreichen und gesetzlich zu verankern.
Für den Volksantrag werden knapp 40.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs benötigt. Wird dieses Quorum innerhalb eines Jahres erreicht, so muss der Landtag über den Volksantrag beraten und die Initiatoren anhören. Unterschriften für einen Volksantrag müssen handschriftlich auf einem Papierformular geleistet werden. Eine digitale Unterzeichnung ist leider nicht möglich. Unterschriftenblätter gibt es bei allen Geschäftsstellen der Partner, auf Veranstaltungen, bei zahlreichen weiteren Sammelstellen oder online zum Ausdrucken. Das unterschriebene Dokument kann dann an die darauf angegebene Sammeladresse versendet oder in einer der mehr als 70 Sammelstellen abgegeben werden.
JETZT AKTIV WERDEN!
Unser „Ländle“ braucht uns! Darum müssen wir jetzt aktiv werden und mit unserem Volksantrag ein Zeichen setzen. Bereits bei 40.000 gesammelten Unterschriften muss der Landtag über den Antrag beraten und die Initiatoren anhören.
Unterstützen Sie den Volksantrag mit Ihrer Unterschrift! Gemeinsam können wir den Flächenfraß stoppen und unser Ländle leben lassen.
Unterschreiben
Machen Sie jetzt mit. Bitte laden Sie Formblatt herunter, drucken es aus und unterzeichnen Sie es.
Abschicken
Das unterschriebene und adressierte Formblatt in einen Umschlag stecken, Briefmarke drauf und an die auf dem Formblatt angegebene Adresse schicken.
Weitergeben
Drucken Sie gleich mehrere Formulare aus und sammeln Sie weitere Unterschriften in Ihrer Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis oder in Ihrer Ortsgruppe.
Hier gibt es zudem eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausfüllen und Abschicken des Formblatts.
Weitere Informationen zum Volksantrag „Ländle leben lassen“ sowie Aktionsmaterial für Unterschriftenaktionen finden Sie unter www.laendle-leben-lassen.de.