Moorschutz ist Klimaschutz

Am 2. Februar ist der internationale Tag der Feuchtgebiete. An diesem Tag wird darauf aufmerksam gemacht, dass der Schutz von Mooren ein wichtiger Baustein des Klimaschutzes ist.
Intakte Moorlandschaften binden CO2 aus der Luft und wirken dadurch wie riesige Kohlenstoffspeicher. Entwässerte Feuchtgebiete hingegen setzen CO2 frei, bewirken also genau das Gegenteil. Deshalb ist es so wichtig, bestehende Moore zu schützen und entwässerte Feuchtgebiete möglichst zu renaturieren.
Auch für den Artenschutz, sind Feuchtgebiete wichtig, beherbergen Sie doch viele, seltene Pflanzen und Tiere. Etwa Torfmoose, Rohrkolben oder Sonnentau sowie verschiedene Vögel, Amphibienarten und Insekten.
 
Im Vereinsgebiet des Schwäbischen Albvereins gibt es verschiedene Feuchtgebiete, die sich gut für einen Besuch eignen:
 

Eines der Bekanntesten ist der Federsee bei Bad Buchau. Dort können Sie auf einem Steg trockenen Fußes durch Feuchtwiesen und Schilf bis zu einer offenen Wasserfläche laufen. Dazu gibt es den Federsee-Rundweg, einen 6 Kilometer langen Rad- und Wanderweg. Der Stationenweg mit Infos zu Fauna und Flora führt direkt an der Naturschutzgebietsgrenze entlang rund um den Federsee.

Ein weiteres Naturjuwel ist das Wurzacher Ried, wo es noch eine intakte Torfschicht gibt. Rund um das Naturschutzgebiet gibt es 20 Kilometer ausgeschildeter Wanderwege. Einer davon ist der Torflehrpfad „Auf den Spuren der Torfstecher“. Dort erfahren Sie an 12 Infotafeln alles zur Geschichte und Technik des Torfabbaus.
 
Unser Lieblingsmoor ist das Schopflocher Moor. Es ist das einzige Moor auf der Schwäbischen Alb. Dass sich dort, mitten in einem Karstgebiet, ein Feuchtgebiet bilden konnte, liegt an einer wasserstauenden Tonschicht, die aus verwittertem Gestein in einem Vulkanschlot entstanden ist. Der Schwäbische Albverein hat schon sehr früh große Teile des Schopflocher Moors gekauft, um es als Naturschutzfläche zu erhalten und zu pflegen. Auf einem Bohlenweg können Sie das Moor trockenen Fußes durchqueren und die Artenvielfalt genießen. Hier gibt es Informationen zum Schopflocher Moor zum Download.
Unsere Wanderreferentin Karin Kunz hat eine knapp 10 Kilometer lange Tour ins und ums Schopflocher Moor zusammengestellt, die sie an die schönsten Ecken dieses einzigartigen Moores bringt. Hier geht es zur Wegbeschreibung und zum GPX-Track.

Jetzt Gelder für den Artenschutz beantragen

Die LNV-Stiftung fördert auch dieses Jahr wieder Artenschutzprojekte. Bis zum 30. April einen Antrag einreichen!

Einreichen können sie ehrenamtliche Naturschützerinnen und Naturschützer sowie Vereine und Umweltgruppen. Die eingereichten Aktivitäten müssen den Erhalt der Biodiversität und unserer natürlichen Lebensgrundlagen zum Ziel haben.

Seit ihrer Gründung förderte die LNV-Stiftung weit über 350 Natur- und Umweltschutzprojekte. Das Spektrum reicht von der Unterstützung der Umweltbildung in Kindergärten und Schulen über Jugendeinsätze zur Landschaftspflege bis zu Hilfsmaßnahmen für Amphibien, Hirschkäfern, Schwalben und Mauerseglern.

Antragsfrist ist der 30. April 2024. Hier geht es zum Antragsformular.

Liebe Aktive in den Ortsgruppen, wenn Ihr in diesem Jahr noch Artenschutzmaßnahmen plant und dafür Geld benötigt, bewerbt Euch für die Förderung. Es lohnt sich!

 

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Weltbodentag – Volksantrag Ländle leben lassen fordert mehr Bodenschutz

Anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember macht das Bündnis hinter dem Volksantrag „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen!“ auf die Bedeutung des Bodens für Natur und Mensch aufmerksam. Die Kernforderung des Volksantrags, der sparsame Umgang mit dem Gut Fläche bzw. Boden, ist das zentrale Element beim Bodenschutz.

Wir in Deutschland sind dank der Bodenneubildung nach der letzten Eiszeit, günstigen, nährstoffreichen Ausgangssubstraten und einem für pflanzenbauliche Zwecke immer noch günstigen Klima mit einigen der fruchtbarsten Ackerbaustandorte der Welt gesegnet, die uns bisher verlässlich mit hochwertigsten Nahrungsmitteln versorgt haben.

Gesunder Boden speichert Wasser und Kohlenstoff

Aber gesunde Böden spielen nicht nur in der Forst- und Landwirtschaft eine zentrale Rolle, sondern sind auch eine tragende Säule im Naturhaushalt. Sie übernehmen eine Schlüsselrolle bei der raschen Aufnahme und geregelten Abgabe von Niederschlagswasser, puffern Temperaturspitzen an Hitzetagen und sind damit ein unverzichtbarer Baustein, wenn es darum geht, die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. So kann ein gesunder Boden aus lehmigem Ton mit einer Mächtigkeit von einem Meter ca. 400 Liter Wasser speichern und anschließend sukzessive an Pflanzen, Grundwasser oder die Atmosphäre abgeben. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass allein in den landwirtschaftlich genutzten Flächen Deutschlands rund 2,4 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert sind. Damit wird in diesen Böden mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert, wie im gesamten deutschen Baumbestand. Aufgrund seiner vielfältigen Struktur und der großen Nischendifferenzierung steht das Ökosystem Boden in seiner Bedeutung für die globale Biodiversität anderen sichtbareren Lebensräumen wie Wäldern oder Graslandschaften in nichts nach.

Jeden Tag geht wertvoller boden verloren

Als die Besiedlung Mitteleuropas begann, konnten sich die Menschen nur an den fruchtbarsten Standorten auch dauerhaft niederlassen, weshalb ein Großteil der wertvollsten Böden heute leider in den Bereichen der dicht besiedelten Ballungsgebiete liegt. Diese wertvollen Denkmäler der Natur- und Landschaftsgeschichte sind heute jedoch bedrohter als jemals zuvor. So gehen uns in Baden-Württemberg jeden Tag durchschnittlich 46.000 m² intakter Boden durch direkte Versiegelung, Erdbewegungen im Zuge von Baumaßnahmen oder sonstigen menschlichen Eingriffen für immer verloren. Es muss zu einem Umdenken auf allen Stufen der Politik und Verwaltung kommen, um Lösungen zu finden, wie ein bodenerhaltendes Wirtschaftswachstum realisiert werden kann. Vor allem im städtischen Bereich ist ein intelligentes Flächenrecycling von bereits bebauten, aber nicht mehr genutzten oder gar brachliegenden Flächen notwendig.

Renaturierung kann nicht gewachsenes Ökosystem ersetzen

Es ist es notwendig, dass sich unsere Gesellschaft der hohen Bedeutung intakter Böden bewusst wird und dies bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen auch tatsächlich umgesetzt wird. Ein durch Bebauung oder Versiegelung zerstörter Standort kann auch nach einer Renaturierung aufgrund des fehlenden tiefgründigen Porensystems und des gestörten inneren Gefüges nicht die gleichen Funktionen für das Ökosystem übernehmen wie ein Boden, der sich in mehr als 10.000 Jahren an Ort und Stelle unter dem Einfluss der Naturkräfte entwickelt hat.

Noch nie war daher Bodenschutz in Deutschland so wichtig wie heute.


Hintergrund: Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Landesregierung Baden-Württemberg festgeschrieben, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. In den letzten Jahren wurden jedoch durchschnittlich zwischen fünf und sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – Tendenz steigend. Die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – reichen also nicht aus, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich mehr als 20 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände um einen Trägerkreis aus Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Landesverband Baden-Württemberg, Landesnaturschutzverbund Baden-Württemberg (LNV), Landesbauernverband (LBV) und Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband (BLHV) zusammengeschlossen.

Für den Volksantrag werden knapp 40.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs benötigt. Wird dieses Quorum innerhalb eines Jahres erreicht, so muss der Landtag über den Volksantrag beraten und die Initiatoren anhören. Unterschriften für einen Volksantrag müssen handschriftlich auf einem Papierformular geleistet werden. Eine digitale Unterzeichnung ist leider nicht möglich. Unterschriftenblätter gibt es bei allen Geschäftsstellen der Partner, auf Veranstaltungen, bei zahlreichen weiteren Sammelstellen oder online zum Ausdrucken. Das unterschriebene Dokument kann dann an die darauf angegebene Sammeladresse versendet oder in einer der insgesamt 70 Sammelstellen abgegeben werden.

Mehr zum Volksantrag

Endspurt beim Volksantrag „Ländle leben lassen“

Bis zum 31. Dezember können Sie noch unterschreiben beim Volksantrag „Ländle leben lassen“. Er wendet sich gegen den Flächenverbrauch in Baden-Württemberg.

Der Flächernverbrauch ist eines der gravierendsten Umweltprobleme Baden-Württembergs und bedroht nicht nur Natur und Landwirtschaft, sondern auch die Lebensqualität in unserem Bundesland. Engagieren Sie sich deshalb mit uns gegen den Flächenfraß und unterstützen Sie den Volksantrag mit Ihrer Unterschrift!

Infos zum Volksantrag, das Unterschriften-Formblatt zum Download und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Gemeinsamer Landschaftspflegetag mit dem Schwarzwaldverein am 28. Oktober

In diesem Jahr wollen wir Magerwiesen am Mönchberger Sattel bei Herrenberg-Mönchberg gepflegt und eine zugewachsene Fläche geräumt werden. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Wanderparkplatz Mönchberger Sattel. Wir freuen uns auf viele freiwillige Helferinnen und Helfer!

Bei dem Pflegeeinsatz geht es vorrangig darum, Baumschösslinge und Gebüsch auf privaten und kommunalen Flächen zurückzudrängen, um die artenreichen Magerwiesen zu erhalten. Ein Teil der Wiesen wird das Jahr über mit Schafen beweidet. Die Tiere tun sich jedoch schwer, verholzte Stängel zu fressen. Teilweise ist die Pflegefläche auch schon so zugewachsen, dass sie nur maschinell wieder aufgelichtet werden kann.Der Pflegetrupp des Schwäbischen Albvereins ist bereits an den Tagen vor dem Einsatz der Ehrenamtlichen vor Ort, um mit Freischneider und Motorsäge zu Mähen und Gebüsch zu entfernen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werden das Schnittgut am Pflegetag mit Rechen, Gabeln und Muskelkraft zusammentragen, damit es abgefahren werden kann.

Begrüßungsfoto FÖJ Füller und Weiß

Sie wollen mithelfen?
Dann kommen Sie um 10 Uhr zum Treffpunkt am Parkplatz Mönchberger Sattel in Herrenberg Mönchberg. Der Arbeitseinsatz dauert etwa drei Stunden. Arbeitsgerät ist vor Ort vorhanden. Sie können aber auch gerne Ihr eigenes mitbringen. Für Speis und Trank ist gesorgt.

Bitte melden Sie sich zur besseren Planung kurz an bei unserem Naturschutzrefereat unter Telefon 0711 22585-14, naturschutz@schwaebischer-albverein.de

Mitarbeiten im Naturschutz? Gerne!

Der nächste Einsatz ist am 14. Oktober in Möckmühl

Helfen Sie mit bei einem unserer Landschaftspflegetage im Herbst! Diese finden in der Regel samstags und über das Vereinsgebiet verteilt statt. So können Sie sich in Ihrer Region für den Naturschutz engagieren, auch wenn Sie wenig Zeit haben. Hier erfahren Sie mehr:

In den Naturschutzgebieten und auf anderen schützenswerten Flächen gibt es das ganze Jahr über viel zu tun. Während der Zeit der Vegetationsruhe von Oktober bis März ist besonders viel los. Des Öfteren ist dann das laute Dröhnen von Motorsägen oder das Röhren der Freischneider zu hören. Denn wenn die Wiesen abgeblüht sind, die Bäume nicht mehr im Saft stehen und garantiert kein Vogel mehr brütet, rücken Naturschützer an. Dann müssen Wiesen gemäht werden, Hecken auf den Stock gesetzt, Gestrüpp entfernt und manchmal auch ein Baum gefällt werden. Das alles ist nötig, um wertvolle Naturschutzflächen langfristig zu bewahren. Hier gibt es weitere Infos dazu, warum Landschaftspflege so wichtig ist.

Ehrenamtliche helfen mit bei der Landschaftspflege

Der Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins unter der Leitung von Jörg Dessecker wird bei vielen Einsätzen von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt. Meist bereiten die Profis die Flächen schon unter der Woche vor. Am Samstag stoßen dann die Ehrenamtlichen dazu und helfen mit Rechen, Gabeln und Muskelkraft beim Zusammentragen des Schnittguts.

Haben Sie Interesse mitzuhelfen und der Natur so etwas Gutes zu tun? Gemeinsam mit Gleichgesinnten an der frischen Luft zu arbeiten, macht Spaß und hilft beim Erhalt von Lebensräumen für seltene Pflanzen und Tiere. Vorkenntnisse sind keine erforderlich und falsch machen kann man eigentlich auch nichts. Alle Interessierten werden vor Ort von den Fachleuten in die Arbeit und das Gerät eingewiesen. Und für das leibliche Wohl ist vor Ort auch gesorgt.

Termine der nächsten Landschaftspflegetage

  • Samstag, 30. September, ab 9 Uhr im Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg in der Gemeinde Sternenfels. Bitte kurz anmelden bei der Gauvorsitzenden Christel Krumm 07141- 71409 oder
  • Samstag, 14. Oktober, ab 9 Uhr im Hergstbachtal bei Möckmühl. Anfahrt über die Kreisstraße Ruchsen Richtung Korb. Nach ca. einem Kilometer ist auf der rechten Seite ein kleiner Parkplatz (unterhalb des Naturdenkmals). Bitte kurz anmelden bei Siegbert Genzwürker unter 06298 1466.
  • Samstag, 21. Oktober, ab 9 Uhr in Eningen unter Achalm, Treffpunkt wird noch bekannt gegeben. Kontakt für Rückfragen: Herbert Hanner, Vorsitzender der Ortsgruppe Eningen, E-Mail: .
  • Samstag, 28. Oktober, im Naturschutzgebiet Grafenberg bei Herrenberg-Mönchberg, Treffpunkt am Mönchberger Sattel um 10 Uhr (gemeinsam mit dem Schwarzwaldverein). Bitte kurz anmelden unter .


Viele Albvereins-Ortsgruppe haben zudem noch eigene Landschaftspflegetage und rufen lokal zur Mitarbeit auf. Bitte verfolgen Sie die örtliche Presse oder wenden sich direkt an Ihre Ortsgruppe.

Einladung zum LNV-Zukunftsforum Naturschutz am 11. November

Lassen sich in Eingriffe in die Natur ausgleichen? Über diese Frage diskutieren am 11. November Expertinnen und Experten beim 23. Zukunftsforum Naturschutz des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg. Der Schwäbische Albverein gehört zu den Gründerinnen dieser Organisation. Die Veranstaltung findet von 9:30 bis 17 Uhr im Hospitalhof in Stuttgart statt. Herzliche Einladung an alle Interessierten.

Weitere Infos und Anmeldung


Zukunftsforum Naturschutz: Sein oder Schein? Lassen sich Eingriffe in die Natur ausgleichen? Vom Sinn und Widersinn der Kompensationsregelungen

Befeuert durch die Energiekrise und die Wohnungsnot werden die Rufe nach Verkürzung von Genehmigungsverfahren und der Zurückstellung von Naturschutzbelangen immer lauter. Völlig in den Hintergrund tritt dabei oft die Prüfung, ob und wie naturzerstörende Eingriffe vermieden werden können. Stattdessen sollen sie in Natur- und Landschaft über Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder über Geldzahlungen abgegolten werden.

Doch wie sieht die Kompensation von Naturzerstörung in der Praxis aus? Ist ein Ausgleich oder gar ein Ersatz überhaupt möglich? Und wird den bedrohten Arten und Biotopen dadurch im notwendigen Umfang Rechnung getragen? Welche Rahmenbedingungen braucht es dazu? Wie muss ein Ökokonto aussehen, das seinem Namen verdient? Und welche praxiserprobten Ansätze gibt es für eine gelingende Kompensation?

Das Zukunftsforum Naturschutz stellt die drängende, in der Öffentlichkeit aber kaum bekannte Problematik vor. Es nennt Hintergründe, legt Probleme offen – und zeigt wie Kompensation besser gelingen kann.

Jetzt bewerben und Förderung für Naturschutzporjekt sichern

Eine weitere Runde des Wettbewerbs zur Aktion „Unsere Heimat & Natur“ ist gestartet. Bewerben können sich Initiativen, Vereine, Einzelpersonen und Schulklassen, die sich mit einem Projekt für Naturschutz, Artenvielfalt und den Erhalt von natürlichen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen einsetzen. Der Wettbewerb wird ausgeschrieben von der Stiftung NatureLife-International und EDEKA Südwest mit dem Ziel, die Kulturlandschaft hier im Südwesten kontinuierlich fördern und verbessern.

Jedes Jahr werden durch den Wettbewerb bis zu 20 Projekte gefördert. Jedes Gewinnerprojekt erhält zwischen 1.000 und max. 5.000 Euro.

Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen, dem Bewerbungsbogen und der Übersichtskarte.

Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2024.

Einige Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins haben bereits daran teilgenommen und Gelder erhalten. Eine Bewerbung lohnt sich also!

 

 

 

Ausgezeichnete Naturschutzprojekte des Schwäbischen Albvereins

Zwei Orgruppen sind im Rahmen des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ für ihr Engagement im Naturschutz ausgezeichnet worden: die OG Sachsenheim für das Projekt „Biotopverbund Mettertal“ und die OG Kohlberg/Kappishäusern für ihr Ziegenprojekt.

Im Mettertal engagiert sich die Ortsgruppe Sachsenheim des Schwäbischen Albvereins für einen Biotopverbund, die Pflege der Streuobstwiesen und die Säuberung des Flusses. Als Preisträger des Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ erhält die OG insgesamt 2.000 Euro.

4.000 Euro erhält die OG Kohlberg/Kappishäusern für die Pflege des traditionellen Kulturlandschaftsbildes der Vulkanschlote „Jusi“ und „Florian“ am Albtrauf. Seit 2009 engagiert sich die OG für die Pflege von insgesamt acht Hektar Weideflächen an den markanten Zeugenbergen. Auf acht Hektar Obstwiesen produzieren die Ehrenamtlichen Heu für die Winterfütterung.

Das Wettbewerb „Unsere Heimat und Natur“ wird von EDEKA Südwest und die Stiftung NatureLife-International durchgeführt. Gefördert werden Natur- und Artenschutzschutzprojekte in der Region. Den Fördertopf füllt Verbraucherinnen und Verbraucher, indem sie Bio-Kräutertöpfe der EDEKA-Regionalmarke kaufen. Ein Teil des Erlöses geht in die Naturschutzprojekte.

Vorrang für gebäudegebundene Solaranlagen

Das Bündnis „Ländle leben lassen“ aus 24 Umwelt- und Landwirtschaftsorganisationen sammelt derzeit Unterschriften für einen Volksantrag gegen den Flächenverbrauch. Eine Forderung ist dabei, dass beim Ausbau der regenerativen Energien Solaranlagen auf Dächern, sowie auf bereits versiegelten Flächen Vorrang haben müssen.

„Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen müssen absoluten Vorrang haben, um keine zusätzlichen landwirtschaftlichen Flächen zu verbauen“, sagt Juliane Vees, Vorsitzende der LBV-Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien, in einer kürzlich veröffentlichen Pressemitteilung. „Darüber hinaus sollten alle Flächen, die für die Landwirtschaft und den Naturschutz ungeeignet sind, wie beispielsweise Lärmschutzwände an Straßen und Schienenwegen, Parkplatz- und Gewerbeflächen, in Zukunft verpflichtend für den Photovoltaik-Ausbau herangezogen werden.“ Ohne Freiflächenanlagen wird es nicht gehen, wenn die Klimaziele rechtzeitig erreicht werden sollen, heißt es weiter. Aber angesichts der Flächenknappheit müssen Hindernisse für den Bau von PV-Anlagen auf Dächern wie z.B. der Denkmalschutz hintanstehen.

Gerhard Bronner vom Landesnaturschutzverband lobt das Land: „Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland die Solarpflicht für neue Gebäude eingeführt. Jetzt ist es an der Zeit, auch die Potentiale im Gebäudebestand zu heben.“ Schon jetzt könnten bestehende Dächer und Großparkplätze einbezogen werden. LNV-Vorsitzender Bronner sieht hier die Landesregierung in der Pflicht. „Noch besser wäre es, wenn hier die Bundesregierung aktiv werden würde und in ganz Deutschland Dächer aufgerüstet werden würden.“


Volksantrag „Ländle leben lassen“

Für den Volksantrag werden knapp 40.000 Unterschriften wahlberechtigter Bürgerinnen und Bürger Baden-Württembergs benötigt. Wird dieses Quorum innerhalb eines Jahres erreicht, so muss der Landtag über den Volksantrag beraten und die Initiatoren anhören. Unterschriften für einen Volksantrag müssen handschriftlich auf einem Papierformular geleistet werden. Eine digitale Unterzeichnung ist leider nicht möglich. Unterschriftenblätter gibt es bei allen Geschäftsstellen der Partner, auf Veranstaltungen, bei zahlreichen weiteren Sammelstellen oder online zum Ausdrucken. Das unterschriebene Dokument kann dann an die darauf angegebene Sammeladresse versendet oder in einer der insgesamt 70 Sammelstellen abgegeben werden.

Alle Infos zum Volksantrag sowie zum Download des Unterschriftenformulars


Hintergrund: Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag hat die Landesregierung Baden-Württemberg festgeschrieben, den Flächenverbrauch kurzfristig auf 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. In den letzten Jahren wurden jedoch durchschnittlich zwischen fünf und sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt – Tendenz steigend. Die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – reichen also nicht aus, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich mehr als 20 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände, unter ihnen auch der Schwäbische Albverein, zusammengeschlossen, um mit dem Volksantrag „Ländle leben lassen“ verbindliche Obergrenzen für den Neuverbrauch an Flächen zu erreichen und gesetzlich zu verankern.