OG Sachsenheim erhält Mittel aus der Bürgerstiftung der Gemeinde

400 Euro hat die OG Sachsenheim (Stromberg Gau) von der Bürgerstiftung Sachsenheim erhalten. Das geld ist für Nisthilfen gedacht, die als Ersatz von nicht mehr nutzbaren Nisthöhlen angeschafft werden sollen. Die ersetzten Nisthöhlen sind aus Holzbeton und zum Teil bis zu 25 Jahre alt.

Die Nisthilfen hängen auf den städtischen Streuobstwiesen im,,Roden“, auf einer Streuobstwiese in Kleinachsenheim, der Stadt gehörenden Grundstücke im Mettertal und auf den albvereinseigenen Biotopen am Heiligenberg auf Gemarkung Häfnerhaslach in den Gewannen ,,Braunäcker“. Der Schwäbische Albverein in Sachsenheim und vor allem der dortige Naturschutzwart Helmut Mager betreuen in die Nisthilfen.

Die Nisthilfen unterscheiden sich je nach Vogelart dabei. Etwa 80 verschiedene Produkte zur Unterstützung der heimischen Vogelwelt sind auf dem Markt. Eine Hilfe für den Steinkauz sieht anders aus als eine für den Vogel des Jahres 2025, dem Gartenrotschwanz. Fledermaüse (übrigens keine Vögel, sondern Säugetiere) habe andere Bedingungen an ihre Behausungen als Kleiber. Der Star stellt andere Bedingungen an seine Heimstatt wie die Blaumeise.

Helmut Mager kontrolliert die Nisthilfen regelmäßigt und säubert sie im Winter. Geschieht dies nicht, macht sich Ungeziefer breit und gefährdet den Bruterfolg im nächsten Frühjahr. Manche Höhlen nutzen die Vögel in kalten Winternächten als Schlafplatz.

Kindergärten kommen nach Angaben von Mager gerne auf die Streuobstwiesen, um sich bei ihm über die verschiedenen Bewohner der Nisthilfe zu informieren.

Taschenbuch des Naturschutzes zum Download

Das „Taschenbuch des Naturschutzes in Baden-Württemberg“ liegt aktualisiert und neu aufgeleg vor. Es ist als Zusammenfassung des „Outdoor-Naturschutzes“ gedacht und bietet in handlichem Format einen Überblick über die wichtigsten Bestimmungen für Feld, Wald und Flur. Außerdem findet man Orientierung im komplexen Umwelt- und Naturschutzrecht.

Das Taschenbuch wird aufgelegt vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg, zu dessen Gründungsmitgliedern der Schwäbische Albverein gehört. Ermöglicht wurde die 7. Auflage durch die großzügigen Förderung durch das Umweltministerium Baden-Württemberg.

Hier geht es zum Download des Taschenbuchs.

Unsere neuen Freiwilligen beim Landschaftspflegetrupp stellen sich vor

Seit Anfang September gibt es gleich drei neue und junge Gesichter beim Landschaftspflegetrupp: Jonas Knöbl und Annika Weidle machen bei uns im Naturschutz ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Maximian Homberger ist unser neuer „Bufdi“, er leistet also seinen Bundesfreiwilligendienst bei uns.

v.l.n.r.: Annika Weidle (FÖJ), Maximilian Homberg (Bufdi), Jonas Knöbl (FÖJ)

Alle drei sind Teil des Pflegetrupps unter der Leitung von Jörg Dessecker und unterstützen uns tatkräftig bei Landschaftspflegearbeiten im gesamten Vereinsgebiet.

Herzlich Willkommen!


Unsere drei Freiwilligen stellen sich hier selbst kurz vor:

Annika Weidle (FÖJ)
Hallo, mein Name ist Annika Weidle, ich bin 18 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Waldstetten. Nach meinem Abitur wollte ich einfach mal meinen Kopf freikriegen. Weg vom Schreibtisch und raus an die frische Luft. Da kam das FÖJ beim Schwäbischen Albverein wie gerufen.

Hier kann ich die vielseitige Flora und Fauna der Schwäbischen Alb kennenlernen, sehe aber auch wie der Mensch die Natur um sich herum beeinflusst und verändert. Der Anfang war ungewohnt und fordernd. Veschiedene Übernachtungsorte, steile Hänge und Regenwetter stellten mein Durchhaltevermögen auf die Probe.

Die Arbeit macht mir jedoch viel Spaß und mit dem Landschaftspflegetrupp habe ich ein nettes Team gefunden. Ich freue mich schon auf die kommende Zeit und bin gespannt, was noch auf uns zukommt.

 

Maximilian Homberg (Bundesfreiwilligendienst)
Ich bin Max, 18 Jahre alt, komme aus Stuttgart und mache aktuell ein Bufdi (Bundesfreiwilligendienst).

Für den Schwäbischen Alb Verein habe ich mich entschieden, weil ich nach dem Abitur noch ein wenig in meiner Heimat bleiben wollte, um sie ein bisschen besser kennenzulernen. Zudem hat mich die körperliche Arbeit im Naturschutz sehr angesprochen.

Bisher ist die Arbeit mit dem Freischneider recht anstrengend, macht aber auch viel Spaß. Das Highlight bis jetzt waren die Übernachtungen auf der Burg Teck, wo man Sonnenauf und -untergang gemeinsam genießen konnte. Ich freue mich sehr auf die kommenden Monate und darauf, mein Wissen über die Natur zu erweitern.

 

Jonas Knöbl (FÖJ)
Servus, ich bin der neue FÖJler im Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins. Ich bin 19 Jahre alt und komme aus Nebringen nahe Herrenberg. Nach 15 Monaten bei EDEKA als Aushilfskraft bin ich dann auf der Suche nach einem FSJ/FÖJ auf den SAV gestoßen.

Wir sind jetzt schon 4 Wochen im Pflegetrupp. Es ist echt anstrengend, dafür hat man aber meistens eine schöne Aussicht und man bekommt viel von Jörg und Oliver beigebracht. Da man sich fast immer selbst versorgen muss, lerne ich selbstständiger und unabhängiger zu werden.

Ich bin gespannt wie die nächsten Monate aussehen werden und freue mich schon auf die Seminare mit den anderen FÖJlern. Vielleicht sieht man sich bei dem ein oder anderen Ehrenamtseinsatz. Viele Grüße Jonas

 

 

 

Naturschutztag zum Thema „Freizeit in der Natur“ am 9. November – jetzt anmelden!

Die Menschen zieht es nach draußen – zum Wandern, Radfahren, Baden im See, Picknicken oder zum Wassersport. Der Aufenthalt in der Natur schafft einen Ausgleich zum Alltag. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere sind volle Wander- und Radwege und überlaufene Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Über all, wo es schön ist, sind gerade an den Wochenenden die Menschen unterwegs. Viele Menschen.

Wie umgehen mit dem gestiegenen Besucherdruck, mit Müll und zertrampelten Pflanzen, mit Autos in Schutzgebieten, Lärm und Konflikten zwischen verschiedenen Nutzergruppen. Darüber wollen wir am Samstag, 9. November, von 9:30 bis 17 Uhr beim Naturschutztag des Schwäbischen Albvereins in der Stadthalle in Plochingen sprechen.

Wie sieht eine naturverträgliche Freizeitgestaltung aus? Wie können durch gezielte Besucherlenkung wertvolle Pflanzenstandorte und Lebensräume für Tiere geschützt werden? Und was kann jede und jeder Einzelne für mehr Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme tun? Expertinnen und Experten aus den Bereichen Freizeit und Naturschutz greifen diese Fragen auf.

Herzliche Einladung zum Naturschutztag zum Thema „Freizeit in der Natur“. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen. Bitte melden Sie sich rechtzeitig bis zum 3. November an unter .

Hier gibt es alle Infos und das detaillierte Programm zum Naturschutztag.

 

Natur pur und Landschaftspflege auf dem Füllmenbacher Hofberg

Warum nehmen Menschen extra Urlaub, um dann früh aufzustehen und in extremer Hanglange den ganzen Tag Wiesenschnittgut zusammenzurechen? Bei recht kaltem und „unbeständigem“ Wetter. So geschehen beim Landschaftspflege-Einsatz im Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg Ende September.

Der Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins war gemeinsam mit sechs freiwilligen Helferinnen und Helfern mehrere Tage vor Ort, um die Magerwiesen zu mähen, Gebüsch zurückzuschneiden und das Schnittgut dann zu entfernen. Übernachtet wurde im Matratzenlager im Wanderheim Füllmenbacher Hofberg.

Mehrtägiger Arbeitseinsatz macht Spaß

Die einhellige Aussage der Ehrenamtlichen: Es macht Spaß! Im Freien arbeiten, die wunderbare Aussicht am Füllmenbacher Hofberg genießen, etwas für den Naturschutz zu tun, abends dann gemeinsam zu essen und zu plaudern und dann richtig müde ins Bett zu fallen – all das tut gut. Der Alltagsstress, das laute Leben, der stete Nachrichtenstrom treten in den Hintergrund, sind einfach mal nicht wichtig.

Idee kommt von Ehrenamtlichen selbst

Die Idee für den mehrtägigen Arbeitseinsatz mit Übernachtung durch die Ehrenamtlichen vor Ort hatte Dietmar. Der Rentner ist Albvereineinsmitglied und kommt aus Neuffen. Wenn er Zeit hat, hilft er gerne dem Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins, wenn dieser im Vereinsgebiet im Einsatz ist. Für ihn ist das Sport.

Außerdem engagiert sich Dietmar regelmäßig bei Bergwaldprojekt, einer Organisation, die Landschaftspflegeeinsätze in den Alpen oder anderen Gegenden Deutschlands organisiert. Dort hat er Elena kennengelernt, die ein paar Meter weiter einen großen Haufen aus Mähgut mit einem Rechen aufstapelt. Bergwaldprojekt ist etabliert, die Projekte finden ihre Helferinnen und Helfer. Warum also nicht so etwas ähnliches auch mal im Vereinsgebiet probieren, überlegt Dietmar und spricht den Jörg Dessecker, den Leiter des Albvereins-Landschaftspflegetrupps, darauf an.

Ehrenamt unterstützt Hauptamt

Dessecker ist sehr interessiert. Gerade am Füllmenbacher Hofberg gibt es nämlich jedes Jahr viel zu mähen. Über vier Hektar Fläche – aufgelassene Weinberg zumeist – gilt es zu mähen und offen zu halten. Der Schwäbische Albverein hatte sich seinerzeit sehr dafür engagiert, dieses wertvolle Gebiet unter Naturschutz zu stellen und pflegt es bis heute. Leider finden sich aber immer weniger Ehrenamtliche, die bei den traditionellen eintägigen Landschaftspflegeeinsätzen mitarbeiten. Oft ist der Pflegetrupp dann bis zu zwei Wochen im Naturschutzgebiet tätig, um fertig zu werden. Dank des mehrtägigen Freiwilligen-Einsatzes war dieses Jahr nach einer Woche alles erledigt. Und gemeinsam, in einer größeren Gruppe macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß.

Zu Fuß zum Einsatzort

Kai ist aus München angereist, um mitzuhelfen. Der gebürtige Reutlinger wandert gerne und ist deshalb Mitglied im Schwäbischen Albverein, auch wenn er mittlerweile nicht mehr im Vereinsgebiet lebt. Im Albvereins-Newsletter hat er von dem Arbeitseinsatz gelesen. Warum nicht, dachte er sich, reichte Urlaub ein und machte sich auf den Weg – mit dem Zug und schließlich zu Fuß auf dem HW10 trudelte er spät am Abend am Wanderheim Füllmenbacher Hofberg ein. Er genießt die Aussicht bei der Arbeit und freut sich, dass es im Gegensatz zum Vortag trocken ist.

Artenkenntnis inklusive

Jörg Dessecker nutzt den Einsatz, um den Freiwilligen auch etwas Natur- und Artenkenntnis mitzugeben. Trockenrasen hätte mit die höchste Artenvielfalt, erklärt er. Da könne der Wald nicht konkurrieren. Auf den Magerwiesenflächen wachsen Majoran und Thymian, Schafgarbe. Momentan blühen die Kalkaster und hin und wieder auch eine Bachnelke. Der Kreuzenzian, eine Rarität unter den Enzianen, findet in dem Naturschutzgebiet eine Heimat. Und im Frühsommer wachsen es am Füllmenbacher Hofberg verschiedene seltene Orchideen.

Auch Insekten lieben die Wiesen. Jetzt im Herbst gibt es noch viele Gottesanbeterinnen zu sehen. Ob die jetzt wohl sauer sind, weil die Wiese abgemäht wird? Nein, lacht Jörg Dessecker. Zehn bis 15 Prozent der Grasfläche bleiben stehen. „Damit die Insekten ein Plätzchen zum Überwintern haben.

„Jörg, es ist fast 12 Uhr“, ruft einer der Helfer. „Wir haben Hunger.“ Zeit für die Mittagspause. Nach dem Vesper heißt es dann wieder Anpacken.

Herzlichen Dank an alle Ehrenamtlichen für die Mitarbeit!


Landschaftspflege im Randecker Maar am Samstag, 19. Oktober

Ob Groß oder Klein – alle helfenden Hände, die sich für den Schutz der Natur einsetzen möchten, sind herzlich willkommen zum gemeinsamen Landschaftspflegetag mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Moor. In diesem Jahr arbeiten wir Natuschutzgebiet Randecker Maar am Samstag, 19. Oktober.

Treffpunkt ist um 9 Uhr an der Ziegelhütte.
Geparkt werden kann auf dem Parkplatz Mönchberg in Bissingen an der Teck. Treffpunkt und Begrüßung ist an der Ziegelhütte (ca. 7 Minuten Fußweg). Nach dem Einsatz lädt uns das Regierungspräsidium Stuttgart gegen 13 Uhr zu einem gemeinsamen Mittagessen ein.

Anmeldung bitte bei unserer Naturschutzreferentin Meike Rau,
Telefon: 0711 22585-14,
naturschutz@schwaebischer-albverein.de

Volksantrag „Ländle leben lassen“ – Leider gescheitert

53.000 Unterschriften und viel Lobbyarbeit – es ist viel passiert rund um den Volksantrag „Ländle leben lassen“. Dennoch ist er von einer Mehrheit der Landtagsabgeordneten bei einer Anhörung im Juli abgelehnt worden. Hier eine Bilanz des Vorsitzenden des Landesnaturschutzverbands Baden-Württemberg, Gerhard Bronner:

Der gemeinsame Volksantrag zur Reduktion des Flächenverbrauchs gescheitert ist. Gemeinsam mit über 20 anderen Organisationen haben viele Naturschützerinnen und Naturschützer Unterschriften gesammelt. Am Ende hatten wir über 53.000 Unterschriften zusammen also mehr als eigentlich notwendig gewesen wären. Den-noch wurde unser Volksantrag von den Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg mit großer Mehrheit abgelehnt. Als einzige stimmte Gabi Rolland für den Volksantrag. Sie ist als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Naturfreunde in BW im Trägerkreis. Die Videoaufzeichnung des fachlichen Hearings und der Debatte und Abstimmung sind in der Landtags-Mediathek zugänglich. Die Links dazu findet man unter www.laendle-leben-lassen.de.

Wir wollten die Landesregierung in die Pflicht nehmen, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zur Reduktion des Flächenverbrauch wirklich einzulösen und dies verbindlich gesetzlich zu verankern. Dem Trägerbündnis war bewusst, dass wir unsere Forderungen nicht 1 zu 1 durchbekommen würden. Wir haben darauf gehofft, dass – wie beim Volksbegehren „Rettet die Bienen“ die Landesregierung mit Kompromissvorschlägen auf uns zukommen würde. Nichts dergleichen geschah. Stattdessen hieß es, man habe gar keine Instrumente, um den Flächenverbrauch einzudämmen.

Es ist offenbar eine Sache, ambitionierte Ziele in einen Koalitionsvertrag zu schreiben und eine andere Sache, sie dann auch wirklich in Realpolitik umzusetzen. Genau aus diesem Grund hatten wir den Volksantrag gestartet: damit Grüne und CDU nicht vergessen, was sie zu Beginn der Legislatur versprochen hatten.

Die Netto-Null war eine Idee von Günther Oettinger, und schon in den 1970er-Jahren war es die CDU, die das Thema Flächenverbrauch mit einer großen Anfrage auf die politische Tagesordnung gesetzt hatte. Jetzt, drei Jahre nach der letzten und zwei Jahre vor der nächsten Landtagswahl, ist von einer „Flächensensibilität“ nicht mehr viel übrig. Es waren vor allem der CDU-Fraktionsvorsitzende Manuel Hagel und die zuständige Ministerin für Bauen, Wohnen und Landesplanung Nicole Razavi, die sich partout nicht auf verbindliche Flächenspar-Ziele einlassen wollten. Die Ministerin hat klargemacht, dass sie keinem mit Flächensparzielen „kontaminiertem Landesentwicklungsplan“ zustimmen werde.

Bei den Grünen wiederum war es wie bei Karl Valentin: „Mögen hätten wir schon gewollt, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.” Die Koalitionsräson verbiete eine einseitige Zustimmung der Grünen zum Volksantrag. Man hat daher mit der CDU hart um einen gemeinsamen Entschließungsantrag als Alternative zum Volksantrag gerungen. Und letztlich kapituliert, wie der Wortlaut des Antrages zeigt, der noch weit hinter den ohnehin bescheidenen Erwartungen zurückblieb. Hier drängt sich ein Zitat von Erich Kästner auf: „Was immer geschieht: nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken.“

Stecken wir jetzt den Kopf in den Sand? Nein, natürlich nicht. Es bleibt eine kleine Hoffnung: in wenigen Wochen wird wohl der Entwurf des „Aktionsplanes Flächensparen“ veröffentlicht. Wir werden ihn kritisch prüfen, uns in eine Weiterentwicklung einbringen und die Ergebnisse beobachten. Im Trägerkreis werden wir uns zusammensetzen und analysieren, wie es weitergeht und was wir beim nächsten Mal besser machen können.

Und noch etwas: Wenig ist mehr als gar nichts! Es ist nicht so, dass unser Volksantrag nichts bewirkt hätte. Ohne unsere Initiative wäre vom Thema Flächensparen in diesen angespannten Zeiten gar nichts mehr in den aktuellen Debatten um den Landesentwicklungsplan übriggeblieben. Dass das Thema in den Fokus gerückt wurde, bestätigen uns sogar die Gegner des Volksantrages.

Herzlichen Dank an alle, die auf dem Marktplatz, auf der Straße, bei Veranstaltungen und im Bekanntenkreis Unterschriften gesammelt haben. Die Gespräche beim Sammeln auf der Straße waren nicht umsonst! Jeder Kontakt hat dazu beigetragen, dass Menschen über das Thema nachdenken.

Gerhard Bronner
Vorsitzender LNV

Naturerlebnis und praktische Landschaftspflege – Macht mit!

Vom 25. bis 28. September findet im Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg bei Sternenfels-Diefenbach (Enzkreis) ein großer Landschaftspflegeeinsatz statt. Der Schwäbische Albverein ist dabei auf viele helfende Hände von freiwilligen Helferinnen und Helfern angewiesen. Ehrenamtliche können sich an einzelnen Tagen engagieren oder den ganzen Zeitraum mit dabei sein und dafür im Wanderheim Füllmenbacher Hof übernachten.


Artenreiche Trockenrasenflächen schützen

Der Füllmenbacher Hofberg besteht vorrangig aus artenreichen Trockenrasenflächen, die von Weinbergen und Waldflächen umrahmt werden. Das Gebiet ist ein optimaler Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel das Purpur-Knabenkraut – eine heimische Orchideenart. Damit dieser südexponierte Trockenrasen in seiner einzigartigen Struktur erhalten bleibt ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Nur so kann eine Verbuschung verhindert werden. Der Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins sorgt gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern aus den Ortsgruppen seit über 30 Jahren für diese Pflege.

Ihr Einsatz für den Naturschutz auf dem Füllmenbacher Hofberg

Der Pflegetrupp mäht vor ab die Flächen und schneidet zugewucherte Areale aus. Die Aufgabe der Freiwilligen ist dann, das angehäufte Schnitt- und Mähgut mit Rechen und Heugabeln von den an den Fuß des Berghangs zu schaffen, wo es von einem Landwirt zur Kompostierung abgeholt wird.

Neben dem aktiven Einsatz für den Naturschutz, erfahren die Ehrenamtlichen mehr über die Bedeutung der Landschaftspflege zum Erhalt artenreicher Kulturlandschaften. Zusätzlich bieten wir eine Exkursion durch das Naturschutzgebiet an, bei der die Teilnehmenden mehr über die Flora und Fauna vor Ort und die Geschichte des Biotops erfahren.


Wann, wo und wie?

  • Arbeitseinsatz von Mittwoch bis Samstag, 25. bis 28. September
  • Arbeitszeit von 7:30 Uhr bis 16:30 Uhr, kann je nach Wetter abweichen, Ende am Samstag gegen 15 Uhr.
  • Anzahl der Teilnehmenden: 10 Personen für den gesamten Zeitraum. Es besteht die Möglichkeit, auch an einzelnen Tagen mitzuarbeiten.
  • Mindestalter für die Teilnahme: 18 Jahre

 Unsere Leistungen:

  • Unterkunft in unserem Wanderheim Füllmenbacher Hof
  • Übernachtung in Gruppenräumen, Vollverpflegung (Mithilfe bei der Küchenarbeit erwünscht)
  • eine naturkundliche Führung
  • Naturgenuss und eine befriedigende Arbeit im Freien bei der Landschaftspflege

Mitbringen:

Feste Schuhe und Arbeitskleidung/Kleidung
Handschuhe und Arbeitsmaterial (Rechen, Heugabeln etc.) werden gestellt

Kosten und Anreise:

Der Schwäbische Albverein übernimmt alle Kosten für Übernachtung und Mahlzeiten. Die Teilnehmenden kümmern sich selbst um ihre Anreise.

Wir freuen uns über viele Teilnehmende.

Weiterführende Infos und Anmeldung:
Referat Naturschutz
Naturschutzreferentin Katharina Heine
Telefon: 0711 22585-34 (Mo, Fr, ganztägig)
naturschutz@schwaebischer-albverein.de

Ortsgruppe Gundelfingen für Naturschutzprojekt ausgezeichnet

Im Großen Lautertal gibt es viele wertvolle Kalkmagerrasen, die nur durch konsequente Pflege erhalten werden können. Die Die Ortsgruppe Gundelfingen des Schwäbischen Albvereins engagiert sich sehr für den Schutz dieser wertvollen Naturräume. Für dieses Engagement ist sie im Rahmen des Naturschutzwettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ von Edeka Südwest und der Stiftung NatureLife-International mit 3.000 Euro ausgezeichnet worden.

Selbst früher weit verbreitete Tier- und Pflanzenarten sind mittlerweile gefährdert. Der Artenrückgang wird verstärkt durch den Klimawandel, der mit Hitze und Trockenheit, aber auch Startregenereignissen einhergeht. Vielfältige Biotopstrukturen in der Kulturlandschaft werden deshalb immer wichtiger. Projekte und Initiativen, die helfen, neue Biotope anzulegen und zu vernetzen, gefährdete Lebensräume zu pflegen und zu sichern, gewinnen immer mehr an Bedeutung, hieß es in der Pressemitteilung zur Preisverleihung.

Die OG Gundelfingen leistet hier einen wichtigen Beitrag. Ehrenamtliche mähen die wertvollen Flächen regelmäßig. Außerdem werden Ziegen eingesetzt, die die Kalkmagerwiesen beweiden. So bleiben Standorte verschiedener Orchideen und anderer Blühpflanzen als Basis für vielerlei spezialisierte Insekten – wie Wildbienen und Schmetterlinge – erhalten und gesichert.  

Herzlichen Glückwunsch an die OG Gundelfingen!


Ab Oktober wieder Bewerbungen möglich

Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins sind in der Vergangenheit immer wieder mit Mitteln aus dem EDEKA-Wettbewerb gefördert worden. Zum Beispiel die OG Sachsenheim für das Projekt „Biotopverbund Mettertal“ und die OG Kohlberg/Kappishäusern für ihr Ziegenprojekt.

Bewerbungen sind wieder ab Oktober möglich. Es lohnt sich! Infos unter www.zukunftleben.de

Jetzt anmelden zum Youth in Nature-Programm!

Heimische Tiere und Pflanzen erforschen, mit Fachleuten auf Exkursion gehen und gleichgesinnte Naturbegeisterte treffen – das steht auf dem Programm von Youth-in-Nature. In den Gruppen in Stuttgart, Ravensburg, Tübingen und Karlsruhe sind für das kommende Schuljahr sind noch Plätze frei.

Werde Artenkenner*in
Ziel des Programms des Landesnaturschutzverbands Baden-Württemberg ist, jungen Menschen die Vielfalt der Fauna und Flora in ihrer Region zu vermitteln und sie zu Artenkennerinnen und Artenkennern zu machen. Denn Menschen, die Tiere und Pflanzen beim Namen kennen, Vorgänge in der Natur beurteilen können und Landschaften und Biotope lieben gelernt haben, setzen sich erfahrungsgemäß auch eher für deren Schutz ein.

Teilnahmebedingungen
Für die Teilnahme ist eine kleine Bewerbung erforderlich. Bewerben können sich naturinteressierte Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Für das nächste Schuljahr sind für jede Gruppe 6 bis 7 Exkursionstage geplant. Die Ravensburger Gruppe wird sogar noch eine Wochenend-Exkursion machen.

Die Teilnahmegebühr beträgt 75 Euro für das nächste Schuljahr. Ermäßigungen sind möglich.

Alle Infos und Anmeldung

 

Purzelkäfer, Grashüpfer und Marienkäfer – viel los auf der Blumenwiese

Eigentlich darf man nicht auf eine Blumenwiese laufen und Sträuße pflücken oder Insekten sammeln. Aber zum Blumenwiesenfest im Juni in St. Johann-Ohnastetten hatte der Schwäbische Albverein auf sein eigenes Grundstück eingeladen. Der pachtende Landwirt hatte die Wiese extra stehen lassen, damit genügend Blumen, Gräser und Insekten zu finden sind.

 

Eifrig sammelten vor allem die teilnehmenden Kinder Anschauungsmaterial. Mit Fangnetzen, Keschern und Gläschen waren sie in der Wiese unterwegs, um Insekten zu finden. Dazu noch verschiedene Wiesenblumen. Doch wie heißen die Krabbeltiere und Pflanzen eigentlich?

Unter anderem gab es da den gelbgrünen Purzelkäfer, verschiedene Schmetterlinge wie den Bläuling oder das Ochsenauge, Grillen und Grashüpfer, Spinnen und Siebenpunkt-Marienkäfer.

Und zum heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer gab es gleich Spannendes zu erzählen. Der hat es nämlich mittlerweile ziemlich schwer, weil er vom asiatischen Marienkäfer verdrängt wird. Letzterer kommt heute nicht mehr nur in Japan und China vor, sondern auch in Nordamerika und Europa. Er kam unter anderem deshalb hierher, weil er wesentlich mehr Blattläuse am Tag verzehrt und deshalb seit den 1980er Jahren in großem Stil zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird.

Zum Vergleich: Unser heimischer, roter Siebenpunk-Marienkäfer vertilgt rund 50 Blattläuse am Tag, der asiatische, orange-farbene Kollege schafft locker das Fünffache. Auch beim Nachwuchszeugen liegt der asiatische Marienkäfer vor unserer heimischen Variante. Letzterer bekommt nämlich nur einmal im Jahr „Kinder“, beim asiatischen Marienkäfer wenigstens zwei neue Generationen, oftmals aber auch mehr, vorausgesetzt die Bedingungen stimmen.

Der Name Marienkäfer ist übrigens auf die Jungfrau Maria zurückzuführen. In ihrem Auftrag, so glaubte man früher, seien die kleinen Krabbeltiere in der Schädlingsvertilgung tätig. Zudem sollten sie vor Hexen und Unheil schützen. Bis heute sind sie ein Symbol für Glück.

 

Auch viele Pflanzen gab es auf der Wiese zu entdecken. War im vorigen Jahr aufgrund von Trockenheit schon fast alles verblüht, gab es heuer viele bunte Blüten –Wiesen-Salbei, Wiesen-Storchschnabel, Wiesen-Margerite, Wiesen-Bocksbart, zottiger Klappertopf, Ackerwitwenblume, Futter-Esparsette, Wiesen-Knäuelgras und noch einiges mehr. Umweltpädagoge Thomas Klingseis, der die Gruppe anleitete, empfahl als praktische Bestimmungshilfe für die Pflanzen die App Flora Incognita.

Leider werden artenreiche Blumenwiesen immer seltener. Grund dafür ist, dass sie häufig zu oft gemäht werden und sich die Pflanzen so nicht wirklich neu aussähen können. Oder sie verschwinden ganz, weil sie in Intensivgrünland zur Futterproduktion umgewandelt werden. Düngemittel und Pestizide, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, setzen ihnen zu und zerstören die Artenvielfalt. Letztere ist auch durch invasive Arten bedroht, etwa das indische Springkraut und die kanadische Goldrute, die alles überwuchern. Dazu kommen der Klimawandel und die höheren Temperaturen, die den Lebensraum verändert. Es überwintern zum Beispiel immer mehr der aus dem Mittelmeerraum stammenden Falter bei uns. Auch setzen Extremwetterereignisse wie Dürren oder Starkregen den Blumenwiesen zu.

Umso wichtiger ist es, Blumenwiesen zu schützen und zu pflegen und die Flächen, die es noch gibt, zu erhalten. Dafür setzt sich der Schwäbische Albverein ein – unter anderem mit Bildungsveranstaltungen wie dem Blumenwiesenfest.

Vielen Dank an die Ortsgruppe Upfingen, die dieses Jahr beim Blumenwiesenfest mitgearbeitet hat, für Getränke gesorgt und zum gemütlichen Abschluss das Grillfeuer angeheizt hat.

Katharina Heine/Ute Dilg

Das Blumenwiesenfest 2025 findet Mainhardt statt. Wir laden rechtzeitig dazu ein.