Tag des Baumes am 25. April

Zarte Fliederblätter und duftend weiße Blütenstände, die von verzweigten Kronen herabhängen – die Robinie, ein blühende Sommerbaum, erfreut alle Sinne. Trotzdem ist sie umstritten. Zum Tag des Baumes (25. April) lesen Sie hier ein kleines Porträt des Baum des Jahres 2020.

Vor über 300 Jahren ist die Robinie in Mitteleuropa eingeführt worden. Sie zierte im 17. Jahrhundert zunächst Barockgärten und Parks. Das ungewöhnlich hart Holz fand Verwendung im Gruben bau. Heute benutzt man es für Spielplatzgeräte, Terrassenmöbel und im Brückenbau.

Gefahr für wertvolle Naturräume

Allerdings konkurriert die Robinie mit der heimischen Flora, besiedelt unwirtliche Räume. Das Problem: In den Wurzeln der Robinie leben Bakterien, die Luftstickstoff fixieren. Der reichert sich im Boden an – Gift für stickstoffarme Naturräume wie Magerrasen oder Binnendünen. Zudem erweist sich die Robinie – einmal etabliert – als nahezu unverwüstlich. Damit steht sie auf der Liste der invasiven Baumarten.

Hoffnungsträger in Zeiten des Klimawandels

Dennoch hat die Robinie auch ihre Vorzüge. Sie kommt gut mit städtischem Klima und schwierigen Bodenverhältnissen zurecht. Bienen lieben ihre Blüten – ein großes Plus in Zeiten des Insektensterbens. Das Holz ist witterungsbeständig und damit eine gute Alternative zu Tropenholz. Derzeit wird in der Forstwirtschaft intensiv geforscht, welche Rolle die Robinie in klimastabilen Wäldern spielen kann.

Die Robinie in Baden-Württemberg

Die größten Bestände des „Neubürgers“ gibt es in Brandenburg, einem Bundesland, das häufig unter großer Trockenheit leidet. In Baden-Württemberg spielt die Robinie bisher kaum eine Rolle. Nur 0,25 Prozent Waldfläche sind laut Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit ihr bewachsen. In Buchenwäldern hat sie kaum eine Chance. Probleme bereitet sie eher in lichten, trockenen Wäldern, wo sie durch ihre weiten Wurzeln zur Konkurrenz für heimischen Arten wie der Kiefer, Trauben- oder Stieleichen werden kann. Außerdem ist es wichtig, sie von Trocken- und Magerrasen fern zu halten.

Baum des Jahres

Seit mehr als 30 Jahren kürt die Dr. Silvius Wodarz Stiftung jährlich einen „Baum des Jahres“. Die Stiftung den Menschen so das Lebewesen „Baum“ näher bringen. Außerdem fördert sie Naturschutzprojekte und naturpädagogische Maßnahmen für Kinder und Jugendliche.

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